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Kuratorische Tätigkeit

Eröffnungsausstellungen des "memu - Kunst und Kulturforum Essing"
29. Juli bis 31. Oktober 2023

CROSS OVER zeitgenössische figurative Kunst aus bayerischen Ateliers
DIE LINIE als malerisches Phänomen


Ausstellungsansichten

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CROSS OVER / Die LINIE

Doppelausstellung im neu eröffneten memu in Essing (Niederbayern)

29.07. - 31.10.2023

INFO

mit Werken von Werner Knaupp, Herbert Mehler, Richard Vogl, Herbert Nauderer, Stefanie Hofer, Martin Kargruber, Nina Annabelle Märkl, Georg Thumbach, Lena Schabusm, Bruno Wank, Michael Königer, Wolfgang Mennel, Brigitte Stenzel, Sarah Zagefka, Elke Zauner, Heiko Herrmann, Woo Jong Taek, Astrid Schröder, Annegret Hoch, Andrea Sandner, Gerd Kanz und Peter Kampehl

kuratiert von Harry Meyer

zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Midissage am 16.9.2023 um 17 Uhr

INFO - MIDISSAGE


Es entstand ein von mir konzipierter 96-seitiger Ausstellungskatalog mit Textbeiträgen namhafter Autoren und vielen Installationsansichten aus den Ausstellungräumen (Kataloggestaltung: Wolfgang Mennel)

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CROSS OVER - zeitgenössische figurative Kunst aus bayerischen Ateliers
DIE LINIE - als malerisches Phänomen

Im Sommer 2023 wird im historischen Pfarrhof der Marktgemeinde Essing im Altmühltal das neue „MEMU – Essing, Kunst und Kultur“, eröffnet. Zum Auftakt werden zwei große thematische Kunstausstellungen zu sehen sein. Der erste Teil der Eröffnungsausstellung zeigt unter dem Motto „Cross over – zeitgenössische figurative Kunst aus bayerischen Ateliers“ einen Überblick über das „figurative“ bzw. eine Auswahl aus dem im weitesten Sinne „gegenständlichen“ Kunstschaffen von prägnanten Künstlerpersönlichkeiten aus Bayern. Zahlreiche verschiedenartige Techniken und Verfahrensweisen der bildenden Kunst, sind in ihren individuellen Ausformungen, Entfaltungen und Interpretationen zu sehen. Die Schau verteilt sich auf mehrere Ausstellungsräume, die ein jeweils eigenständiges Thema repräsentieren. Wir beginnen mit dem Themenraum „Metapher“. Der Holzbildhauer Martin Kargruber mit seinen Architekturen, welche sich mit Geschichte und Gegenwart menschlicher Behaustheit befassen, steht in intensivem und lebhaftem Dialog mit den bildhaften Radierungen von Stefanie Hofer. Das geradezu vital anmutende Schwarz der Radierung macht Abstraktion fassbar, und es entsteht ein Diskurs mit den philosophischen Objektkästen der Nina Annabelle Märkl, die unsere Reflektionen zum Weltgeschehen wiedergeben, erörtern, aber auch in Frage stellen. Im größten Ausstellungsraum ist dem Zwiegespräch der Werke von Werner Knaupp (mit Jahrgang 1936 der älteste Teilnehmer) und Herbert Mehler nachzuspüren. Die existentialistischen Malereien Knaupps von Vulkanen, die die Formungsgeschichte unserer Welt ab- und nachbilden, interagieren mit den konstruktiven Stahlplastiken Mehlers, die Architektur als vegetatives und gestaltetes System erläutern, in einem engen und dennoch raumgreifenden Dialog.
Im darauffolgenden retrospektiven Themenraum zeigt Richard Vogl eine über die Jahre hinweg entstandene Auswahl seiner poetischen, stillen, figurativen „Farb-Bild-Erfindungen“ in kleinen, verdichteten Formaten. Ihm gegenüber steht Herbert Nauderer: Er zeigt uns Ausschnitte aus seinem bereits seit vielen Jahren laufenden „Rembrandt“-Projekt zum Thema des gezeichneten Menschenbildes und der großen Aufgabe der nie endenden Suche nach dem authentischen Bild des Menschen.
Der Zeichner Georg Thumbach bringt seine Pleinair-Naturzeichnungen, die in direkter Auseinandersetzung mit der Natur und den Naturphänomenen die Lebendigkeit unserer Wälder erforschen, ins Gespräch mit den durch digitale Bearbeitung transformierten Architektur-Fotografien von Lena Schabus (mit Jahrgang 1990 die jüngste Teilnehmerin). Ihre Composings entwerfen – ergebnisoffen – Ansichten unserer urbanen Zukunft, die zwischen Vision, Utopie und Dystopie changieren.
Die ausgewählten Bronzen und Blei-Güsse von Bruno Wank, mit ihrer einzigartigen farbigen Patina, sind aus seiner Werkserie der Sieben Todsünden entnommen. Seine abstrahierten Masken, die sich aus konkreten Portraitstudien heraus entwickeln, eröffnen Einblicke in unser aller verborgene Welten und in – allzu menschliche – Abgründe. Dem Themenkomplex Transformation, Metamorphose und Vergänglichkeit widmet sich der Bildhauer Michael Königer mit seinen Stein-/Stahl-Assemblagen. Sie zeigen uns nichts weniger als das Menschenbild der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Souverän und formgewandt, beherrscht er dabei die Balance zwischen einer Annäherung an das Sujet durch ironische Verfremdung von der einen, und ernsthaften Respekt von der anderen, Seite.
Der Fotograf Wolfgang Mennel mit seinem Widerspiel von analogen und digital verfremdeten Portraitaufnahmen, dokumentiert das Vergehen unserer individuellen Zeit und macht uns dieses auf eine eindringliche Art und Weise bewusst, der wir uns als Betrachter nicht zu entziehen vermögen. Die „neumeisterliche“ Münchner Malerin Brigitte Stenzel wirft einen nüchtern-analytischen Blick auf die Flüchtigkeit alles Irdischen, und der menschlichen Existenz im Besonderen, die sie unnachsichtig offenlegt. Gleichermaßen jedoch ist sie bestrebt, hinter den tieferen Sinn des Mensch-Seins zu gelangen. In diesem Sinne sind ihre Bilder eine Versuchsreihe des Verstehens.
Den Schlusspunkt des Ausstellungsrundgangs durch die Schau „Cross over“ bildet der Themenraum, welchen man den „architektonischen“ nennen könnte. Er ist der Raum des Menschen, seiner Tätigkeiten und seiner Artefakte; visualisiert in den malerischen Abstraktionen und offenen Interpretationsräumen von Elke Zauner, und den feinfühligen minutiösen Momentaufnahmen einzelner und einzigartiger Realitäten von Sarah Zagefka. Sie setzt sich mit den „Widerbildern“ unterschiedlichster Werkräume auseinander, mit dem „Abdruck“ quasi geistiger Bestrebungen, die sich diesen Räumen eingeprägt haben. Die zweite Präsentation „Die Linie als malerisches Phänomen“ widmet sich einem bisher in der Ausstellungslandschaft eher weniger beachteten Aspekt, nämlich der Verwendung der Linie als Grundelement der jetztzeitigen Malerei. Bisher wurde die Linie fast ausschließlich als Element der Zeichnung oder auch der Plastik behandelt. Die hier gezeigte Schau ist insofern ein innovativer Ansatz.
Die freie gestische Linie als Kompositionsstrategie verkörpert der Maler und Bildhauer Heiko Herrmann, der mit seiner originären „dialektischen“ Malkunst Maßstäbe gesetzt hat. Der aus Korea stammende Künstler Woo Jong Taek zelebriert – ein Hauptmerkmal seiner Werke – die singuläre expressive Linie. Ihm gebührt das Verdienst, an der Transformation des traditionellen fernöstlichen Kunstverständnisses ins Hier und Jetzt maßgeblichen Anteil zu haben.
Die völlig unabhängig voneinander entwickelten Bildentstehungsstrategien der beiden fränkischen Künstler Gerd Kanz und Peter Kampehl könnte man unter dem Leitmotiv „Die Linie als System“ zusammenfassen. Sowohl die Werke von Kanz als auch diejenigen von Kampehl, eröffnen Ein- und Durchblicke in das reichhaltige Reservoir malerischer Möglichkeiten, die ein bildnerisches Koordinatensystem bieten kann: Die jeweilige bildnerische Idee wird verortet und von diesem Fixpunkt ausgehend, weitergedacht.
Die linearen Sprachen der Astrid Schröder, die in ihrer künstlerischen Arbeit den individuellen Duktus weitestgehend eliminiert, ergreifen den Beschauer umittelbar mit ihrer intensiven, gleichermaßen „beherrschten“ wie sinnlichen Farbwirkung. Schröder berührt das Innerste, das Herz, der Farbe. Ihren Gegenpart finden ihre Bilder in der strengen, mit dem Lineal erarbeiteten Bildsprache von Andrea Sandner. In den Werken beider Künstlerinnen entsteht, trotz des – zumindest auf den ersten Blick – Anscheins spröder Strenge, im Vorgang intensiver Betrachtung eine Anmutung malerischer Energie und Vitalität. Ergänzt wird dieser Raum durch die mit der freien Hand disziplinierten, und dennoch gestisch „hingestrichenen“ Lineaturen der Annegret Hoch. Ihre Werke vollenden das Thema der „reinen“ Linie zum umfassenden Essay über eben diese und ihr ureigenstes Wesen.
Beide Präsentationen – „Cross over“ und „Die Linie“ – werden bis Ende Oktober 2023 zu sehen sein. Sie sind ein würdiger Prolog für die hoffentlich zahlreichen Kulturveranstaltungen im Pfarrhof zu Essing, die zukünftig noch folgen sollen.

Harry Meyer

Die beteiligten Künstler

Heiko Herrmann

Der Maler und Bildhauer Heiko Herrmann absolvierte zunächst eine Glasmalerlehre. Danach war er Schüler von Heimrad Prem, Mitglied der Künstlergruppe „SPUR“. Ende der 70er Jahre studierte Herrmann an der Akademie der Bildenden Künste in München; von 1976 bis 1981 war er Mitglied der interdisziplinären Künstlergruppe „Kollektiv Herzogstraße“ in München. Sein künstlerisches Werk wurde mit dem staatlichen Förderpreis für Malerei Bayern, dem Franz-Joseph-Spiegler-Preis (Schloss Mochental), und einem Stipendium des Freistaats Bayern für einen Studienaufenthalt in der Cité des Arts, Paris, ausgezeichnet. Mit dem von ihm ins Leben gerufenen Symposium „Kunstdingertage“, das in 2019 bereits zum 25sten Mal im oberpfälzischen Pertolzhofen stattfand, hat Heiko Herrmann ebenso Maßstäbe gesetzt wie mit seiner Malerei. Sein Werk wird von zahlreichen Galerien vertreten, unter anderem der Galerie Ewald Schrade auf Schloss Mochental, der Galerie Ohnesorge Bremen, und der Galerie Van De Loo Projekte in München.
www.heiko-herrmann.org

Annegret Hoch

Annegret Hoch hat in den 1990er Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Jerry Zeniuk studiert, dessen Meisterschülerin sie war. Mit einem »Master of Arts« am Chelsea College of Art and Design in London in den Jahren 2000/2001 hat sie ihre Studienjahre abgeschlossen. Sie wurde für ihre künstlerische Arbeit vielfach ausgezeichnet: Vom Neumüller-Stipendium der Stadt Regensburg (1992), über den Kahnweilerpreis für Malerei (2004), den Bayerischen Kunstförderpreis (2007), bis hin zum »Djerassi Resident Artist Program«, Woodside / Kalifornien (2014). Seit 2019 hat sie einen Lehrauftrag für Farbgebung an der Technischen Universität München. Ihre Werke wurden Mitte der 2000er Jahre im Museum Moderner Kunst Stiftung Wörlen in Passau, im Wilhelm- Hack Museum in Ludwigshafen, im Kunstmuseum Guangdong Kanton in China, sowie im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern gezeigt. In jüngerer Vergangenheit war sie im Kunstverein Marburg und in der Galerie Tobias Schrade in Ulm zu sehen.
www.annegret-hoch.de

Stefanie Hofer

Die in München geborene Künstlerin Stefanie Hofer widmet sich der traditionsreichen „schwarzen Kunst“ der Radierung. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in den ästhetischen, soziologischen und ökologischen Aspekten gestalteter Landschaft. Ihr Diplom mit Auszeichnung als Meisterschülerin von Professor Karin Kneffel erwarb sie im Jahr 2015. Seit 1995 erhielt sie für ihre künstlerische Arbeit insgesamt 15 Stipendien und Kunstpreise, unter anderem 2011 das Arbeitsstipendium im Frans Masereel Centrum Belgien, oder 2022 den Joseph und Anna Fassbender-Preis der Stadt Brühl. Vertreten wird sie von der Münchener Galerie Boutwell & Schabrowsky. In 2023 wird das Museum für Druckkunst in Leipzig eine Einzelausstellung von ihren während eines Stipendiums der Giesecke + Devrient Stiftung entstandenen Werken zeigen.
www.stefaniehofer.de

Peter Kampehl

Der 1947 geborene Peter Kampehl lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Nürnberg. Von 1965 bis 1970 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei den Professoren Griebel und Vogelsamer. Nach zwei Assistentenstellen in den 1970er Jahren, war er an der Akademie in Nürnberg Anfang der 1990er Jahre als Gastprofessor tätig. Verschiedene Studienaufenthalte führten ihn nach Paris und London. Bereits in den 1970er Jahren hatten Galerien wie Stangl in München; Leger Malmö; sowie die Galerie Ueda in Tokio, Ausstellungen seiner Arbeiten veranstaltet. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Bayerischen Staatsförderungspreis, dem Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten und dem Stipendium der Cité Internationale des Arts in Paris ausgezeichnet. Zuletzt waren seine Werke in der Galleria del Carbone in Ferrara; der Kreisgalerie in Nürnberg; der Städtischen Galerie Leerer Beutel in Regensburg und dem Museum Villa Roth in Burgrieden zu sehen.
www.peter-kampehl.de

Gerd Kanz

Der bei Coburg lebende Künstler Gerd Kanz absolvierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei den Professoren Ludwig Scharl und Johannes Grützke ein Studium der Malerei, das er als Meisterschüler abschloss. Er machte mit seinen in einer einzigartigen Arbeitstechnik geschaffenen Kunstwerken schon früh auf sich aufmerksam. So erhielt er bereits zu Beginn seines Studiums, 1989, den ersten Förderpreis, verliehen von der Stadt Coburg. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, unter anderem von der Caelum Gallery, New York; der Galerie Jos- Art, Amsterdam; der Kunsthalle Tübingen, und zuletzt im Kunstmuseum Erlangen und der Stiftung BC pro arte in Biberach. Viele seiner Arbeiten befinden sich im Bestand öffentlicher Sammlungen (zum Beispiel in den Sammlungen Herzoglicher Kunstbesitz Sachsen- Coburg-Gotha; Sammlungen IBM, Kopenhagen; Kunstsammlung der Diözese Würzburg; Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Berlin; und andere mehr).
www.gerdkanz.de

Martin Kargruber

Martin Kargruber hat Ende der 1980er Jahre bei Professor Hans Ladner an der Akademie der Bildenden Künste in München Bildhauerei studiert, und übt heute eine Lehrtätigkeit an der Städtischen Berufsfach- und Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk in München aus. Seine vorrangig skulpturalen Werke waren in vielen verschiedenen Zusammenhängen zu sehen: Er war Teilnehmer von Ausstellungen im Heidelberger Kunstverein („Der Berg“), im Musée National Dolomites in Paris, im Kunsthaus Kaufbeuren, und im Kunstmuseum in Erlangen. 2016 präsentierten die Kunstsammlungen und Museen Augsburg in der Neuen Galerie im Höhmannhaus seine erste größere Einzelausstellung in Deutschland. Eine seiner Büsten (ein Bildnis der Lena Christ) hat ihren Standort in der Ruhmeshalle an der Theresienwiese in München erhalten. Im Herbst 2023 wird dem Künstler im Kulturzentrum Tuba´da Nives in Wolkenstein/Gröden eine große Werkschau ausgerichtet.
www.martin-kargruber.de

Werner Knaupp

Der 1936 geborene Künstler Werner Knaupp hat schon früh von sich reden gemacht: Seiner Teilnahme an der „Documenta 6“ im Jahr 1977 folgten viele Einzelausstellungen. Bereits 1968 hatte die Kunsthalle Baden-Baden eine Einzelausstellung seiner Werke gezeigt. In den darauffolgenden Jahren war er in der Nationalgalerie Berlin, im Mannheimer Kunstverein, im Suermondt-Ludwig Museum in Aachen, in der Kunsthalle Bremen, und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu sehen. Seine Werke sind in vielen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten: Unter anderen im Museum of Modern Art New York; der National Gallery of Art Neu Dehli; der Staatsgalerie Stuttgart; dem Museum Ludwig Köln; dem Museum Kunstpalast Düsseldorf; dem Ulmer Museum, und vielen anderen mehr.
www.werner-knaupp.de

Michael Königer

Der Steinbildhauer Michael Königer hat nach einer Handwerkslehre als Steinmetz Mitte der achtziger Jahre seine Ausbildung als Steinmetzmeister und Bildhauer abgeschlossen. Schon früh nahm er regelmäßig an Bildhauersymposien teil, zum Beispiel 1986 am Internationalen Bildhauersymposium in Gundelfingen; 1997 am Bildhauer-Symposium in Petershausen; 2014 am 1. Internationalen Bildhauer-Symposium in Lauchheim; 2017 in Riedenburg; und zuletzt 2022 am Symposium in Essing. Seine Steinplastiken waren u.a. im Archäologischen Museum in Kelheim, im Deutschordensschloss in Postbauer-Heng, im Museum Ost-Bayerische Kunstsammlung Hengersberg, im Kunstverein Bad Aibling und in der Galerie Peter Tedden in Düsseldorf ausgestellt. Zur Kunst im öffentlichen Raum trug Königer 2013 mit der Skulptur „Läuferin“ in Isola Vicentino in Italien, oder 2016 mit dem Leibniz Denkmal in Altdorf bei Nürnberg bei. In den Jahren 2004 bis 2018 hat er als Alleinverantwortlicher das Bildhauer-Symposium „Kunst am Klenzebau“ in Mühlhausen ins Leben gerufen, kuratiert und organisiert.
www.bildhauer-koeniger.de

Nina Annabelle Märkl

Nina Annabelle Märkl studierte von 2002 bis 2009 an der Akademie der Bildenden Künste in München Bildhauerei bei Professor Stephan Huber. Künstlerisch arbeitet sie am Grenzbereich von Zeichnung und Plastik, was insbesondere in ihren raumgreifenden Installationen und in ihren Dioramen deutlich zum Ausdruck kommt. Als Zeichnerin hatte sie diverse Lehraufträge an der Akademie der Bildenden Künste in München inne, unter anderem von 2012 bis 2015 den Lehrauftrag „Zeichnung als Experiment“. Seit 2011 bis dato gibt sie dort das „Praxisseminar Zeichnung“. Ein Stipendium der Yamakiwa Gallery (Artist in Residency) führte sie 2019 nach Niigata in Japan, wo sie auch an der Ausstellung „Timemachines“ teilnahm. Ihre Werke sind vertreten in den Sammlungen ihrer Heimatstadt Dachau, in der Artothek München, der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und in der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland.
www.ninamaerkl.com

Herbert Mehler

Herbert Mehler hat bereits im Alter von 15 Jahren eine Ausbildung zum Holzbildhauer begonnen, dann ab Mitte der 1970er Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg studiert. 1985 sind seine Werke in der Otto-Richter-Kunsthalle Würzburg, und in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in zahlreichen namhaften Galerien und Institutionen gezeigt worden. Arbeiten von ihm wurden von vielen wichtigen Sammlungen im In- und Ausland angekauft: zum Beispiel der Sammlung WÜRTH, dem Deji Art Museum Nanjing, dem Skulpturenpark Heidelberg, der FKP Collection Athens, der Städtischen Galerie Würzburg, der Artothek Krefeld, der Städtischen Sammlung Schweinfurt, und vielen weiteren. In 2023 wurde vor dem Museum Azman in Kuala Lumpur in Malaysia seine Skulptur „Corna“ aufgestellt. Vertreten wird sein Werk unter anderem von der Galerie Lausberg, Düsseldorf; der Galerie Anna Laudel, Istanbul/Bodrum; der Galerie Tammen, Berlin; der Galerie Cyprian Brenner, Schwäbisch Hall, und von DIE GALERIE, Frankfurt.
www.herbert-mehler.com

Wolfgang Mennel

Der 1955 geborene Wolfgang Mennel hat in Heidelberg und München Germanistik, Völkerkunde und Volkskunde studiert. Im Anschluss daran war er viele Jahre als Bühnenautor, Illustrator und Bühnenbildner tätig. Für seine Arbeit erhielt er unter anderem 1999 den Gebrüder Grimm Preis des Landes Berlin. Bis 2001 hat Mennel zahlreiche Bücher illustriert und Theaterstücke bei Kiepenheuer/Berlin veröffentlicht. Seitdem ist die Fotografie sein bevorzugtes künstlerisches Medium, die er meist in Mixed- Media-Arrangements einbaut. Für seinen aktuellen Werkzyklus „simulakrum“ hat er eine zwischen rein handwerklichen und digitalen Verfahrensweisen alternierende Technik entwickelt. Seit 1999 ist Mennel bei Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Kunstvereinen mit seinen Werken hervorgetreten und für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet worden. (u. a. Mittelschwäbischer Kunstpreis des Landkreises Günzburg (2011), Grafikpreis der Stadt Senden (2012), Familie Paul Breitkopf Preis, Marktoberdorf, 2012)
www.wolfgang-mennel.de

Herbert Nauderer

Herbert Nauderer, der als Künstler und Musiker tätig ist, hatte in den 1970er Jahren zunächst eine Lehre zum Drucker gemacht, bevor er von 1980 bis 1986 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München absolvierte. Seit 1995 hat er einen Lehrauftrag an der Fachschule für Holzbildhauer in Garmisch-Partenkirchen. Von 2016 bis 2018 war er mit einer Verwaltungsprofessur für Zeichnung an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig tätig. Seine Werke sind Bestandteil vieler öffentlicher Sammlungen: zum Beispiel der Pinakothek der Moderne in München; des Herzog-Anton-Ulrich Museums in Braunschweig; der Niedersächsischen Landesmuseen und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Seine Videoinstallationen, Zeichnungen und Objekte waren zuletzt in der Städtischen Galerie Rosenheim; im Haus der Kunst in München; im Kunstmuseum Heidenheim; in der Kunsthalle Schweinfurt; in der Galerie ARTOXIN und der Galerie Michael Heufelder (München) zu sehen und zu erleben. Seine Kunstprojekte sind in diversen Katalogen und Büchern dokumentiert; so zum Beispiel „Rembrandt-Ballett“, „Parasite Island“ (2016), oder zuletzt „Das Haus des Erfinders. Tagebuch einer Expedition“ von 2021.
www.herbertnauderer.de

Andrea Sandner

Andrea Sandner befasst sich in ihrer künstlerischen Arbeit insbesondere mit der strengen Linie und ihrer grundlegenden Bedingtheit. In den 1990er Jahren studierte sie an der Universität Augsburg Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Kunstpädagogik. Seit 1992 arbeitet sie als freischaffende Malerin und erhielt von 1997-2003 einen Lehrauftrag für Malerei an der Universität Augsburg. Seit 2007 unterrichtet sie als Dozentin an der Freien Kunstakademie Augsburg. Bereits 1998 wurde ihr der Schwäbische Kunstpreis zuerkannt, und 2001 erhielt sie den Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf. Die Künstlerin hat 2023 den Grafikpreis der Stadt Senden für ihre Bilderserie „Pole“ erhalten. Als Preisträgerin des Kunstpreises des Landkreises Augsburg 2022 stellt sie im Sommer 2023 in der Schwäbischen Galerie in Oberschönenfeld bei Augsburg aus. www.andrea-sandner.de

Lena Schabus

Lena Schabus (*1990) absolvierte von 2011 bis 2019 ihr Master-Studium in Bildender Kunst und Ästhetischer Erziehung an der Universität Regensburg. Aufenthalte als Artist in Residence führten sie nach Budapest, nach Frankreich und in die Tschechische Republik. Sie erhielt unter anderem 2016 und 2020 den Kunstpreis des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg. Ebenfalls in 2020 wurde sie mit dem Neumüller Stipendium ausgezeichnet und hat seit 2017 ein Atelierstipendium im Künstlerhaus Andreas-Stadel Regensburg inne. In 2021 erhielt sie im Rahmen von Bayern Innovativ ein Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Zuletzt waren ihre Arbeiten im Museum in Biberach; im Arsenale of Venice in Venedig; in der Städtischen Galerie Leerer Beutel in Regensburg; im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München und im Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf zu sehen.
www.lena-schabus.de

Astrid Schröder

Die Malerin Astrid Schröder hat Mitte der 90er Jahre bei Jürgen Reipka an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und absolvierte mit einem Stipendium der Bayerischen Staatsregierung einen Meisterkurs bei dem amerikanischen Künstler Jim Dine. Bereits 1995 erhielt sie ein Stipendium des Oberpfälzer Künstlerhauses für einen Arbeitsaufenthalt im Virginia Center for the Creative Arts in den USA. 1998 wurde ihr der Kunstpreis des Kunst - und Gewerbevereins Regenburg verliehen, und 1999 der Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. Sie wird von mehreren namhaften Galerien vertreten, unter anderem von der Galerie La Ligne in Zürich, der Galerie Wuensch Aircube in Linz, sowie in ihrer Heimatstadt Regensburg von der Galerie Erdel. Zu sehen waren ihre Werke in Ausstellungen in der Neuen Galerie in Landshut, in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel in Regensburg und auf der Kunstmesse Art Paris im Grand Palais.
www.astrid-schroeder-kunst.com

Brigitte Stenzel

Brigitte Stenzel studierte Anfang der 2000er Jahre zunächst Philosophie und Kunstgeschichte in Regensburg und an der LMU München; im Anschluss daran bis 2015 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Anke Doberauer. Mit ihrer Malerei hat Stenzel seit 2006 zahlreiche Stipendien und Förderungen erhalten: zum Beispiel war sie von 2010 bis 2011 mit einem Erasmusstipendium an der Academy of Fine Arts in Prag. In 2018 hielt sie sich im Rahmen eines Artist in Residence-Stipendiums des Goethe-Instituts in Maskat/Oman auf, und im selben Jahr, ebenfalls mit einem Artist in Residence-Stipendium, in Abu Dhabi. In 2019 dann folgte, gefördert durch die Deutsche Botschaft und das Kulturreferat München, ein Artist in Residence-Aufenthalt in Kairo. Bereits in 2015 veranstaltete das Diözesanmuseum Freising eine Einzelausstellung mit ihren Gemälden und erstellte einen Werkkatalog. In 2023 werden ihre Werke in der Galerie Filser & Gräf in München, sowie der Neuen Galerie Dachau im Rahmen der Ausstellung „Stillleben heute - Inszenierte Momente“ gezeigt. www.brigitte-stenzel.de

Georg Thumbach

Arbeitsschwerpunkt von Georg Thumbach aus Fürstenzell ist die Zeichnung. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Fridhelm Klein und Ben Willikens, dessen Meisterschüler er war. 2023 wurde ihm der hochdotierte Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung für Bildende Kunst zuerkannt. In den letzten Jahren waren seine Werke unter anderem in der Kunststiftung Petra Benteler in Murnau, in der Neuen Galerie Dachau, im Corbusierhaus Berlin, in der Landkreisgalerie Passau auf Schloss Neuburg am Inn, und im Alten Straßenbahndepot Jena (als Veranstalter fungierte die Friedrich-Schiller-Universität Jena) zu sehen. Die letzte größere Ausstellung richtete der Kunst- und Gewerbeverein Regensburg (2023) aus; die letzte Einzelausstellung in einer Privatgalerie fand 2022 bei Carol Johnssen in München statt, die sein Werk bereits seit vielen Jahren vertritt. Seine Werke wurden unter anderem durch das von der Heydt- Museum Wuppertal und von der Sammlung der BMW AG in München angekauft.
www.georg-thumbach.de

Richard Vogl

Richard Vogl, ausgebildet in den 70er Jahren in München von den Professoren Heinz Butz und Rudi Tröger, hat in seiner Künstlerlaufbahn eine lange Reihe von Anerkennungen erhalten. Bereits 1984 wurde ihm der Bayerische Staatsförderpreis zuerkannt; es folgten in 1986 ein USA-Stipendium des Freistaates Bayern, 1988 ein Reisestipendium der Republik Malediven. 2004 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. Richard Vogl lebt und arbeitet in einem ehemaligen Schulhaus in Bernhardswald bei Regensburg und in München. Seine Werke waren 2021 in einer großen Werkschau mit dem Titel „Richard Vogl – Malerei“ (so auch der gleichnamige Katalog) im Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf zu sehen. Eine große Ausstellung mit Werken, die zwischen 2010 und 2014 entstanden sind, veranstaltete der Kunst- und Gewerbeverein Regensburg im Jahr 2014. Sein Werk wird von namhaften Galerien in Deutschland vertreten, wie zum Beispiel der Galerie van de Loo, München, und der Galerie Ohnesorge, Bremen.
www.richardvogl.de

Bruno Wank

Der Bildhauer und Konzeptkünstler Bruno Wank hatte zunächst Sport studiert, bevor er Anfang der 1990er Jahre ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Olaf Metzel begann und als Meisterschüler abschloss. Von 1993 an war Bruno Wank dort auch Leiter der Studienwerkstätte für Bronzeguss. Bereits 1997 hat er den renommierten H. W. & J. Hector-Kunstpreis der Kunsthalle Mannheim erhalten. Von 1998 bis 2001 nahm er einen Gastlehrauftrag an der Helwan Universität Kairo wahr; von 2007 bis 2009 hatte er das Amt des Vizepräsidenten der Akademie der Bildenden Künste München inne. 2012 schließlich erfolgte die Gründung seiner eigenen Ausstellungshalle VPGÖ in Görisried/Allgäu. Bis Ende Mai 2023 wurde dort der Beitrag Ägyptens für die letzte Biennale in Venedig präsentiert. Die Werke Bruno Wanks wurden zuletzt im Luftmuseum in Amberg; im Hutmuseum in Lindenberg; in der Galerie der Künstler in München und in der mse-Kunsthalle in Unterammergau gezeigt.
www.instagram.com/bruno.wank

Woo Jong Taek

Der koreanische Künstler Woo Jong Taek lehrt als Professor an der Incheon Universität in Seoul. Studiert hatte er bis 2002 an der Akademie für Bildende Künste der Chung Ang Universität. Woo hat bereits 1999, noch als Student, den ersten Kunstpreis von nationaler Bedeutung für seine Arbeiten erhalten, den „Grand Prize“ der Korea National Art Exhibition. Es folgten in 2004 der „Dong-A Art-Preis“ des National Museum of Modern and Contemporary Art, sowie 2006 der „Dong-A Art-Preis“ der Suk-Nam Art Foundation. Woo wird von der Bode Galerie (Nürnberg/Daegu/Frankfurt) vertreten. Er ist in den letzten Jahren in Deutschland nicht nur in der Nürnberger Dependance von Bode, sondern auch in dialogischen Ausstellungen unter dem Motto „Ost-West-Dialog“ von Kunstvereinen in Süddeutschland gezeigt worden: 2018 im Kunstverein Eislingen, 2019 im Kronacher Kunstverein und 2021 im Kunstverein Ellwangen im Dialog mit dem Bildhauer Dietrich Klinge.
www.bode-galerie.de

Sarah Zagefka

Die Münchner Malerin Sarah Zagefka studierte zunächst Kunsttherapie, im Anschluss daran freie Malerei bei Professorin Karin Kneffel an der Hochschule für Künste in Bremen und an der Akademie der Bildenden Künste in München. In 2014 hat sie ihr Studium bei Kneffel als Meisterschülerin abgeschlossen. In jüngerer Vergangenheit waren Zagefkas Werke in vielen Kunstvereinen zu sehen: zum Beispiel im Kunstverein Eisenturm, Mainz; im Kunstverein Celle; im Kunstverein Heidenheim, im Kunstverein March, und im Kunstverein Bobingen. Sie erhielt Förderungen durch die Fanny-Carlita-Stiftung (Bayerisches Kultusministerium) und die Kulturstiftung Masthof. Des Weiteren wurde ihr der Debütantenpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst zuerkannt.
www.zagefka.de

Elke Zauner

Die Malerin absolvierte zunächst eine Ausbildung als Kirchenmalerin, um im Anschluss daran an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Hans Baschang als Meisterschülerin zu studieren. Im Jahr 1999 wurde sie von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert, mit deren Unterstützung sie sich mit einem Auslandsstipendium in Island aufhalten konnte. Anfang der 2000er Jahre war sie mit einem DAAD-Jahresstipendium in Wien, und durch ein Auslandsstipendium der Studienstiftung in Reykjavik/Island. Die Stipendien an der Villa Concordia in Bamberg sowie der Villa Massimo in Rom, ermöglichten es ihr, ihre Kunst weiterzuentwickeln. Zuletzt waren ihre Werke mit dem Titel „HOKUS POKUS“ in Wien bei „puuul“ zu sehen; zuvor im Kunstverein Landshut; in der Stadtgalerie Sonthofen; in der Galerie Markt Bruckmühl und im Kunstverein Passau; sowie im Friedrichsbau in Bühl. Ihre Werke sind unter anderem in der BMW-Sammlung in München, in der Sammlung der Stadt Wien und im Diözesanmuseum in Bamberg vertreten.
www.elkezauner.de

 

Aktuelle Ausstellungen


Großes Wiedersehen

03. März bis 14. April 2024 in der städtischen Galerie Wertingen

Im Rahmen des Stadtjubiläums ist in der Städtischen Galerie eine Vielzahl der Werke aus der Städtischen Sammlung erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen. Die Präsentation versucht darüber hinaus die verschiedenen Wege aufzuzeigen, die von den Anfängen bis in die Gegenwart beschritten wurden.

In der Stadt Wertingen hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten ein überaus reiches und vielfältiges Kunstleben etabliert. Aus den zahlreichen Ausstellungen und Projekten wurden immer wieder Werke für die Städtische Sammlung angekauft. Die Bilder und Skulpturen der Sammlung dokumentieren somit wie ein Bildarchiv die Aktivitäten der „Kunststadt“ Wertingen.

Beteiligte KünstlerInnen Georg Bernhard, Anna Bickel, Charlotte Boesen, Albert Borchardt, Johanna Buchholz, Christa Dichgans, Christoph Dittrich, Herbert Dlouhy, Christoph Drexler, Dorothea Dudek, Burga Endhardt, Hans-Jürgen Gartner, Ursula Geggerle-Lingg, Renate Gehrcke, Horst Heilmann, Konrad Hummel, Pit Kinzer, Georg Kleber, Kuno Knapp, Viktor Kraus, Markus Lörwald, Katja von Lübtow, Rolf Lussem, Hans Malzer, Harry Meyer, Eugen W. Müller, Rudolf Ortner, Tomasz Paczewski, Hartmut Pfeuffer, Ingeborg Prein, Hennes Ruißing, Monika Schultes, Julia Steinberg, Ting Tan-Mayershofer, Jindrich Streit, Ralf Teekat, Kurt Teuscher, Claudia Wirth, Peter Wittstadt, Gerlinde Zantis, Christian Ziegler, Jonas Ziegler u.a..


ROMANTILLE
Magie der Landschaft

GALERIE CYPRIAN BRENNER / Schwäbisch Hall

Landschaftsausstellung in der Galerie Cyprian Brenner | Schwäbisch Hall anlässlich des 250. Geburtsatgs von Caspar David Friedrich Eine Krise jagt die andere. Was bleibt?
Die Landschaftsausstellung in der Galerie Cyprian Brenner, anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich, untersucht das zeitgenössische Verhältnis vom Mensch zur Natur. Wie beeinflusst der große Romantiker, dessen ikonische Werke auch zu einer Zeit der enormen gesellschaftlichen Umbrüche, entstanden sind, ein viertel Jahrtausend später noch immer die zeitgenössische Landschaftsmalerei Deutschlands?
Die Galerie Cyprian Brenner präsentiert in Schwäbisch Hall, 50 Meter von der Kunsthalle Würth entfernt, einen unvergleichlichen, hochkarätigen und deutschlandweiten Querschnitt an zeitgenössischer Landschaftsmalerei. Diese Ausstellung steigert die Vorfreude auf das Erwachen der Natur, indem sie Werke zeigt, die das faszinierende, sinnliche und wohltuende Erleben von Landschaft erfahrbar machen.

Laufzeit: 17. Februar bis 30. März 2024

Mit den KünstlerInnen: FRANZ BAUMGARTNER, JAN GEMEINHARDT, HELMUT HELMES, HELGE HOMMES, BRUNO KURZ, HARRY MEYER, KATHRIN RANK, FELIX REHFELD, SAXANA, CLAUDIA TEBBEN, RUDI WEISS, PETER WITT


NOX AUREA
WENN DIE NACHT ERWACHT


GRUPPENAUSSTELLUNG ZUM THEMA NACHT

HERZLICHE EINLADUNG ZUR ERÖFFNUNG AM SAMSTAG,
09. MÄRZ 2024 UM 19 UHR
IN DIE GALERIE CYPRIAN BRENNER - ECKE GALERIE
AUGSBURG

Begrüßung: Cyprian Brenner
Einführung: Maximilliane Umlauf
Laufzeit: 12. März bis 19. April 2024

Die neue Ausstellung „NOX AUREA“ der Galerie Cyprian Brenner Augsburg zeigt zahlreiche und vielfältige Werke der sieben Künstler*innen Franz Baumgartner, Werner Fohrer, Christofer Kochs, Harry Meyer, Bernd Schwarting, Franziskus Wendels und Gerlinde Zantis und thematisiert deren künstlerische Auseinandersetzung mit der Nacht.

In der Kunst ist die Nacht ebenso wie der Tag fest in der Tradition der Landschaftsmalerei verankert. Allerdings variieren Herangehensweise und Intention dieser zeitgenössischen Künstler: Von traumhaft schönen Sternenhimmeln und metaphysischen Welten über geheimnisvoll illuminierte Szenerien bis hin zum regen Treiben im urbanen Raum ist viel geboten. Dabei erzählen die sowohl geheimnisvollen als auch vital, dynamischen Werke durchaus lebendige Geschichten, denn wenn der Tag endet und die Nacht beginnt, erwachen mit ihr Träume und vieles mehr.


Jörg Bach & Harry Meyer - Im Dialog

Kunstraum Werner Schneider, Neu-Ulm

20.9. - 17.11.2023

Eröffnung am Mittwoch den 20. September um 18.30

Einführung: Dr. Stefanie Dathe, Direktorin Museum Ulm

Galerie im Venet Haus/Kunstraum Werner Schneider

Bahnhofstr. 41, Neu-Ulm

Video: Jörg Bach, Harry Meyer, Höhlengleichnis 1-3
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Korean International Art Fair" KIAF Seoul

BODE Galerie, Nürnberg / Daegu / Frankfurt

mit Otto Dix, Max Ackermann, Woo Jong Taek, Dietrich Klinge, Harry Meyer und Alain Clement

5. bis 10. September 2023
513, Yeongdong-daero, Gangnam-gu, Seoul
COEX 1F, Hall A&B, Grand Ballroom

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CROSS OVER

Werkserien der letzten Jahr, Einzelausstellung

Kunstverein Kaponier Vechta

10. Juni bis 3. Juli 2023

Große Straße 47a, 49377 Vechta
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 16-18 Uhr, Do: 18-20 Uhr, Sa, So, Feiertag: 11-13 Uhr, So und Feiertag 15-18 Uhr

 Harry Meyer KAPONIER VECHTA TEASER

Alle Infos auf 1 Blick


Harry Meyer - Bäume

30.09.2023 – 28.10.2023

Galerie Meier
Herrenstraße 38, 79098 Freiburg


22 JAHRE KÜNSTLERHAUS MARKTOBERDORF - SAMMLUNGSPRÄSENTATION

Künstlerhaus Marktoberdorf

4. März 2023 bis 1. Mai 2023

Mit Werken von: Hannes Arnold | Edith Baumann | Reinhard Blank | Renate Bühr | Richard Burkart | Terence Carr | Peter Casagrande | Andreas Decke | Iris Flexer | Raimund Göbner / Hermann Götz | Anja Güthoff | Karin Haslinger | Horst Heilmann | Gottfried Herrmann | Yvonne Jenter | Pit Kinzer | Basilius Kleinhans | Thomas Kröger | Peter Krusche | Manfred Küchle | Christa Kyrein-Fröhlich | Regine Liffers | Peter Lochmüller | Gitta Merkle | Elke Matthiesen-Müller | Gunter le Maire | Harry Meyer | Anna-Maria Moll / Wolfgang Mussgnug | Tomislav Paun | Eva Pavicevic | Hartmut Pfeuffer | Christine Sailer | Andrea Sandner | Wolfgang Schenk | Johanna Schreiner | Monika Schultes | Georg Thumbach | Alexandra Vogt | Bruno Wank | Josef Wehrle | Peter Zeiler

Wir präsentieren erstmals umfassend die eigenen Sammlungsbestände und öffnen damit den BesucherInnen die Türen unseres reichhaltig bestückten Museums-Depots.
Bisher wurden diese Schätze regionaler Kultur, darunter auch Arbeiten von KünstlerInnen mit überregionaler Bedeutung, noch nie vollständig gezeigt. Die Kunst- und Kulturstiftung Dr. Geiger-Haus hat sich in ihrer Satzung nicht nur verpflichtet, eine kontinuierliche Ausstellungstätigkeit zu gewährleisten, sondern sich auch das Sammeln und Bewahren von zeitgenössischen Kunstwerken auf dem Gebiet der Malerei, Grafik und Plastik als Ziel gesetzt. Die in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsene Kunstsammlung bildet den Grundstock der Sammlung des Museums.
Das Künstlerhaus stellt sich nun mit der Sammlungspräsentation des regionalen zeitgenössischen schwäbischen Kulturerbes einer breiten Öffentlichkeit vor.
Erstmals werden in einer großen Ausstellung auf 1.200 Quadratmetern umfassend die eigenen Sammlungsbestände gezeigt und damit den BesucherInnen die Türen des reich bestückten Museums-Depots geöffnet.


 

SIEBEN Neumarkter Kulturpreisträger

MAMUZ Museum, m*zone
Waldstraße 44-46, 2130 Mistelbach/Österreich

2. April bis 1. Mai 2023

Mit Werken von: Hubert Baumann, Lothar Fischer, Bernhard Maria Fuchs, Franz Pröbster Kunzel, Harry Meyer, Ernst Stärz, Franz Weidinger.


 

35 Jahre Städtische Galerie Ochsenhausen 1988-2023

Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen

12. März - 14. Mai 2023

Mit Werken von: Siegfried Assfalg, Christopher Lehmpfuhl, Sabine Becker, Ena Lindenbaur, Steffen Dietze, Harry Meyer, Diether F. Domes, Axel F. Otterbach, Josef Ebnöther, Klaus Prior, Jürgen Elsner, Horst Reichle, CHC Geiselhart, Robert Schad, Willibrord Haas, Hermann Schenkel, Josef Alexander Henselmann, Willi Siber, Christofer Kochs, Wolf-Dietmar Unterweger.

Die Ausstellung stellt aktuelle Arbeiten von 20 Künstlern vor, die dem Fruchtkasten durch Ausstellungen zum Teil seit vielen Jahren verbunden sind. Gezeigt wird ein Querschnitt aus Malerei, Graphik, Fotografie und Skulptur. Die Ausstellung ist zugleich die Abschlussausstellung des langjährigen Kulturamtsleiters Michael Schmid-Sax, der im Herbst letzten Jahres in den Ruhestand getreten ist und der die Galerie seit 1988 und damit praktisch von Anfang an geleitet hat. Die Wiedereröffnung des historischen Fruchtkastens war zugleich die Geburtsstunde der städtischen Galerie. Erste Ausstellungen fanden ab 1988 statt, zu einer regelmäßigen Ausstellungstätigkeit kam es ab 1989. Seit diesen ersten Anfängen war der Fruchtkasten Schauplatz für mehr als 120 Wechselausstellungen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Programms liegt auf zeitgenössischer Kunst aus der erweiterten Region. Bei den jährlichen Großen Sommerausstellungen, die es seit 1997 gibt, sind jedoch auch Namen wie Picasso, Chagall und Miró oder der aus dem nahen Rot an der Rot stammende Holzschneider HAP Grieshaber zu Gast. Inzwischen zählt der Fruchtkasten mit seinem barocken Gewölbe und den charakteristischen Fenstertüren zu den ältesten und bekanntesten öffentlichen Galerien Oberschwabens und ist ein beliebtes Ziel für zahlreiche Kunstfreunde zwischen Ulm und Bodensee, aber auch bis aus Stuttgart und München.

CHAPEAU!

Große Kunst in einer kleinen Stadt - Ausstellungen im Fruchtkasten Ochsenhausen 1988 bis 2022
Mit einer Einführung von Dr. Uwe Degreif und Texten von Michael Schmid-Sax und Kathrin Käppeler.
Zur Ausstellung erschien ein Katalogbuch mit 328 Seiten das alle Ausstellungen seit 1988 dokumentiert.

Die Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen veranstaltete in 2012 eine Einzelausstellung mit meinen Werken und fungierte auch als Mitherausgeber des Kataloges "HIBERNA" mit Essays von Rüdiger Heinze und Brigitte Herpich M.A.

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Collectables 2022

Bode Galerie, Nürnberg

22. Nov 2022 – 21. Jan 2023

mit Max Ackermann, Peter Angermann, Arquus, Elvira Bach, Wolfgang G. Bühler, Alain Clément, Peter Gaymann, Karl Hagedorn, Ottmar Hörl, Ralf Klement, Dietrich Klinge, Imi Knoebel, Ja-Hyun Koo, Hoon Kwak, Markus Lüpertz. Harry Meyer, Nam June Paik, Jochen Pankrath, Otto Piene, Johanna Schelle, Bernd Schwarting, Cony Theis, Wulf Winckelmann, Jong-Taek Woo


Daegu International Art Fair DIAF,

Daegu/Korea, Bode Galerie

2022

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mit Max Ackermann, Alain Clément, Dietrich Klinge, Imi Knoebel, Harry Meyer, Jong-Taek Woo


Funken der Ewigkeit

17. Sep - 22. Okt 2022

Einzelausstellung

Haus der Kunst
Galerie Andreas Lendl
Joanneumring 12
8010 Graz - Österreich

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UMNACHTET - BESTIRNT: Das Nächtliche in der Kunst

Stiftung BC - pro arte, Bismarckring 66, 88400 Biberach

29. September - 25. November 2022

Die Gruppenausstellung widmet sich dem ebenso existentiellen wie metaphysischen Erlebnisraum von Nacht, Dunkel und Sternenglanz als grundlegender menschlicher Erfahrung.

Mit Werken von Franz Baumgartner, Steffen Dietze, Gottfried Graf, Werner Knaupp, Christofer Kochs, Werner Liebmann, Sepp Mahler, Harry Meyer, Manuel Rumpf, Bernd Schwarting, Ansgar Skiba, Franziskus Wendels, Julia Willms u. a.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit einer Einführung von Dr. Barbara Renftle

Vernissage: Do. 29. September 2022, 19.00 Uhr. Finissage mit Künstlergespräch: Fr. 25. November 2022, 19.00 Uhr

Harry Meyer umnachtet bestirnt biberach© Steffen Dietze


"Meine Künstler 2022"

Galerie im Woferlhof

16. Juli - 11. Juni 2023

Wettzeller Straße 207, 93444 Bad Kötzting

Terence Carr, Erwin Eisch, Menno Fahl, Irene Fastner, Harald Reiner Gratz, Clemens Heinl, Heiko Herrmann, Wolfgang Herzer, Hubertus Hess, Franz Hitzler, Jürgen Huber, Karl Imhof, Heike Kleinlein, Norbert Kleinlein, Tom Kristen, Thomas Niggl, Albert Richard Pfrieger, Jürgen Reipka, Armin Saub, Leo Schötz, Daniel Kojo Schrade, Monika Schultes, Bernd Schwarting, Hannes Steinert, Helmut Sturm, Erol Uysal, Richard Vogl, Reinhard Wöllmer, Sati Zech, u.a.


Harry-Meyer_Ausstellungsansicht©Wolfgang-Mennel


Harry Meyer – Malerwelten DIE JAHRE 2020-2022

09.04.2022 - 12.06.2022

Städtische Galerie Regensburg im Leeren Beutel
Bertoldstraße 9, 93047 Regensburg

Es erscheint ein 80-seitiger Katalog erscheinen, mit einem Vorwort von Dr. Rainer Meyer und Kurztexten von Brigitte Herpich M.A. zu einzelnen Bildwerken.
Diese Schau zeigt ausschließlich Bilder aus den Jahren 2020 - 2022. Der Katalog ist bei mir zum Selbstkostenpreis von € 30.- inkl. Versand bestellbar.

Bildgewaltige Farbstrudel ziehen den Betrachter in ihren Bann, erzeugen äußerst haptische Oberflächen und laden dazu ein, etwas näher an die Gemälde heranzutreten und Harry Meyers Bildräume genauer zu erforschen. Diese Kraft und Energie des Lebens und der Natur ist es auch, die in seinen Werken visualisiert wird.
Dr. Reiner Meyer, Leiter der Städtischen Galerie

Zeitgleich läuft die Ausstellung „LANDSYN. Land in Sicht. Ein nautisches Pleinair Projekt von Peter Lang.“
Mit Zeichnungen die er vor Ort in Island erarbeitet hat.

www.regensburg.de/kultur/museen


reflexionen #1

Werke

Sfumato in der Landschaftsmalerei – Die Auflösung der Gegenständlichkeit


Malerei Harry Meyer

Seit geraumer Zeit arbeite ich an einer neuen Werkserie meiner Landschaftsmalerei; Bilder, die bis dato unter dem Arbeitstitel „Ur“-Landschaften figurieren, als Landschaft des Ursprungs, vor Mensch und Zeit. Die ersten Vorläufer entstanden seit Anfang 2020.

Diese Werkserie verkörpert meine Idee des „pastosen malerischen Sfumato" und bedeutet für mich die Erweiterung der Maltechnik des Sfumato, als deren Erfinder Leonardo da Vinci (1452–1519) gilt, um meinen pastos-reliefartigen Farbauftrag.

Leonardo hatte den Begriff geprägt und die Technik in den Hintergrundlandschaften seines Spätwerks angewandt. Jedoch sind auch andere Maler für eine Verwendung des Sfumato bekannt; unter anderen Giorgione (1478–1510), Antonio da Correggio (1489–1534), Federico Barocci (1535–1612) und Bernardino Luini (1480–1531). Im weiteren Verlauf der Kunstgeschichte haben sich Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682) und Antoine Watteau (1684–1721) mit dieser Technik in der Malerei auseinandergesetzt.

Als einer der Meister und Vollender dieser Bild-„Anatomie" darf William Turner (1775- 1851) gelten. Er ist der Maler der Elemente und des Lichts, welches durch ein Minimum an Gegenständlichkeit wiedergegeben wird. Die Themen seiner Bildwerke sind Licht, Feuer, Wasser, Dunst und Raum. Durch die völlige Entmaterialisierung seines Bildraumes, durch Auflösung und Dekomposition, verwandelt sich die vorhin erwähnte Bild-„Anatomie" in einen „geistigen" Bildraum: Eine faszinierende Möglichkeit, die Energie der Natur und des Lebens zu visualisieren und somit der Gegenentwurf zu einer Devastierung bzw. Verödung oder auch „Entleerung“ des Bildraums. In der zeitgenössischen Kunst zeigen Werkbeispiele des im Januar 2021 verstorbenen Arik Brauer die Verwendung der malerischen Technik des Sfumato; wobei der Künstler hier nicht Konturen einer Landschaft im Hintergrund, sondern vor allem die Figuren im Vordergrund "weichgezeichnet" hat.

Von besonderer Bedeutung für mich als Landschaftsmaler ist Albrecht Altdorfer (um 1480–1538). Er hat ab 1522 erstmals in der europäischen Malerei die Landschaft – und somit auch phänomenologische Elemente – zum eigentlichen und selbständigen Bildthema gemacht. Folgerichtig sind der „Dunst", das Sfumato oder die „Atmosphäre" Bestandteil der Bildgattung „Landschaft“. Von mir selbst sind bisher 25 kleinere Arbeiten zu diesem Thema realisiert. Die großen Formate werde ich noch in Angriff nehmen. Ich stelle mir dafür im Moment Gemälde in der Größe von ca. 90 x 240 cm vor, das heißt also im Seitenverhältnis von 1/2,666. Als Künstler habe ich nicht nur meine Themen zu entwickeln, sondern auch die dafür geeigneten Formate.

Zum Abschluss möchte ich noch einmal auf Leonardo da Vinci zurückkommen, Künstler und Universalgelehrter. Wieder hat er etwas als Erster erkannt, nämlich dass die Bläue der Ferne vom Element Luft abgeleitet werden kann. Er benennt dieses Phänomen „Luftperspektive“, ein anderer Begriff ist „Opaleszenz“ – thematisiert werden die spezifischen Sichtverhältnisse in der Landschaft. Nämlich erscheinen, verursacht durch Spiegelungen und die Absorption des Lichts, weiter entfernte Objekte im Raum heller oder bläulicher.

Für den Landschaftsmaler bedeutet dies, dass sich durch die Abmischung der Farbtöne in Richtung Weiß und/oder Blau Ferne erzeugen lässt, und dass in der Folge der Farbigkeit eine illusionistische Räumlichkeit entsteht. Insofern ist Luftperspektive eine Erscheinungsform der Farbperspektive. Von der Renaissance bis zum aufkommenden Impressionismus sind Farb- bzw. Luftperspektive in Allianz mit der Zentralperspektive, vorherrschend in der Darstellung. Erst der Impressionismus entwickelte Multiperspektiven und aperspektivische, gewissermaßen psychologische, Auffassungen von Raum. Speziell in der Romantik wurden diese malerischen Strategien eingesetzt, um Sehnsucht, Weite und Alleinsein mit der Natur darzustellen. Ein exemplarisches Gemälde hierfür ist das des Caspar David Friedrich von 1809, „Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer".

Malerei Harry Meyer

reflexionen #2

ausstellungen

Biennale der Zeichnung (1 bis 8) von 2004 bis 2018 im Kunstverein Eislingen

Der Kunstverein Eislingen, in der Person des langjährigen Vorsitzenden Paul Kottmann (geb. 1947) als Kurator des Projekts, hat von 2004 bis 2018 alle zwei Jahre die „Biennale der Zeichnung“ veranstaltet. Es wurden im Rahmen dieses Formats rund 200 unterschiedlichste künstlerische Positionen gezeigt.

Jede der Ausstellungen stand unter einem bestimmten Motto, zu dem dann die entsprechenden Künstler eingeladen wurden, deren Werk dieses Thema widerspiegelte.

Kottmann hat – ehrenamtlich! – diese Ausstellungsreihe aus der Taufe gehoben, kuratiert, den Katalog gestaltet und erstellt, für die Finanzierung gesorgt, die Hängung erledigt, die Künstler betreut, Leihverträge geschlossen, usw. Eine Ein-Mann Show ohne Netz und doppelten Boden, die man nicht oft beobachten kann. Ein Kunstliebhaber, der für seine Leidenschaft brennt und sich dafür bis an die Grenzen des Möglichen eingesetzt hat. Künstlerfreunde wie Konrad Hummel waren zwar beratend an seiner Seite, aber im Grunde hat Kottmann diese Performance alleine vollbracht. Jedes einzelne dieser Ausstellungsprojekte wurde von einem umfangreichen Ausstellungskatalog begleitet.

Die 1. Biennale der Zeichnung mit dem Titel „zeichnung entdecken“ fand 2004 in der Galerie des Kunstvereins in der Alten Post in Eislingen statt. Kottmann lud 27 internationale Zeichner ein. Darunter den legendären Bildhauer und Zeichner Jürgen Brodwolf, der mit seinen Tubenfiguren einen markanten Beitrag zur Entwicklung der Kleinplastik lieferte. Diese idolhafte Tubenfigur, die Brodwolf seit beinahe 60 Jahren bearbeitet, hat er im Laufe der Jahre zu immer neuen Figurentypen weitergeformt. Der Documenta-Teilnehmer (1977) Brodwolf war Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und hat dort viele begabte Studenten ausgebildet, wie Camille Leberer und Karin Sander. Auch der Karlsruher Albrecht von Hancke war mit seinen meisterhaft dicht gezeichneten Figuren (etruskische Figuren, Io, Thea und Pitane) an der Schau beteiligt. Der österreichische Zeichner Fritz Panzer, der mit seinen Drahtskulpturen den Kosmos der Zeichenkunst um einen markanten Aspekt erweitert hat – hin zur begehbaren Zeichnung –, war mit kleinen Tuschezeichnungen, die man wohl als Skizzen zu seiner Werkserie der Raumzeichnungen zu verstehen hat, vertreten. Des Weiteren waren zwei merkwürdige Pastelle vom Norweger Olav Christopher Jenssen zu sehen. Die japanische Zeichnerin Leiko Ikemura zeigte Entenwesen und Wellen. Mit den gezeichneten Blättern aus der „Alten Nationalgalerie Berlin“ brachte Matthias Beckmann einen zusätzlichen Aspekt in die gut kuratierte Schau ein. Zeichnungen von Museumsinstallationen als Thema – eine tolle Idee.

Auch mein alter Künstlerfreund Konrad Hummel war mit einem seiner geheimnisvollen Verdunklungsversuche vertreten. Ein großes Blatt (170x150 cm), das Raum, Klang und Zeit erkundet.

Kottmann hatte diese Schau zusammengestellt, um einen Einstieg in die Welt der Zeichnung zu vermitteln. Auf der Grundlage dieser „Einführung“ haben sich die Themen der folgenden Jahre und deren Protagonisten ergeben.

„zeichnung entdecken – 27 internationale zeichner: die vielfalt zeitgenössischer zeichnung“

Matthias Beckmann / Oliver Belling / Andreas Bindl / Astrid Brandt / Gerda Brodbeck / Jürgen Brodwolf / Barbara Ehrmann / Bettina van Haaren / Albrecht von Hancke / Johannes Hewel / Katharina Hinsberg / Konrad Hummel / Leiko Ikemura / Olav Christopher Jenssen / Romane Holderried-Kaesdorf / Ulrike Kirbach / Paco Knöller / Nanne Meyer / Fritz Panzer / Heike Pillemann / Hanns Schimansky / Sibylle Schlageter / Rudolf Schoofs / Fritz Schwegler / Hannes Steinert / Sam Szembek / Andrea Zaumseil.


Die 2. Biennale der Zeichnung stand unter dem Thema „Menschenbilder“. Auch die „Menschenbilder“ waren wieder international besetzt, mit Positionen wie der Amerikanerin Joan Linder, der in Amsterdam lebenden Marlene Dumas, oder Carol Rama mit Wohnsitz im italienischen Turin. Insbesondere die Zeichnung „Doppio Enigma“, das zweifache Rätsel, gibt mir noch heute zum Sinnieren Anlass. Rama (1918-2015) kann man getrost als „legendär“ bezeichnen. Sie hat in ihrer langen Lebensspanne, die sich nur um die Kunst drehte, mit unzähligen Künstlerpersönlichkeiten wie Man Ray, Edoardo Sanguineti oder Andy Warhol, Austausch gepflegt. Bereits 1998 wurde ihr vom Stedelijk Museum in Amsterdam eine Retrospektive ausgerichtet; 2003 erhielt sie einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk auf der Biennale Venedig.

Von der damals noch in Hamburg lehrenden Koreanerin Eun Nim Ro war eine ihrer auf Maulbeerpapier erstellten großen Blattfiguren zu bewundern – eine symbiotische Darstellung von Pflanze, Tier und Mensch. Eine ähnliche Auffassung vertritt die Madriderin Yolanda Tabanera in ihren kleinen Tuschebildern (zeitgleich zur Biennale war in der Münchner Galerie van de Loo eine Ausstellung von ihr zu sehen). In Eislingen sah man auch Pastelle und ein Aquarell von dem als Steinbildhauer bekannten Alfred Hrdlicka. Ich selbst war an dieser Ausstellungsfolge mit drei Blättern aus der Serie „Figurabilitas“ (2002) beteiligt.

Die Katalogbeiträge wurden verfasst vom Leiter der Redaktion Kultur bei den Badischen Neuesten Nachrichten in Karlsruhe, Michael Hübl, sowie dem Philosophen Dr. Franz Träger mit seinem denkwürdigen Essay „Menschenbilder ODER verwunderlich, daß heutigentags Alberto Giacometti nicht mehr rezipiert wird“.

„menschenbilder – 30 internationale zeichner und zeichnerinnen: die menschliche figur“

Martin Assig / Erik Buchholz / Holger Bunk / Marlene Dumas / Monika Grube / Andreas Grunert / Alfred Hrdlicka / Christofer Kochs / Norbert Kraus / Eckhard Kremers / Volker Lehnert / Joan Linder / Markus Lörwald / Harry Meyer / Herbert Nauderer / Susanne Neuner / Danica Phelps / Carol Rama / Eun Nim Ro / Volker Saul / Cornelia Schleime / Uta Siebert / Anna Solecka und Wolfgang Zach / Ágnes Szépfalvi und Csaba Nemes / Yolanda Tabanera / Angela Vischer / Raimund Wäschle / Danielle Zimmermann.


Bei der 3. Biennale in 2008 waren 28 Positionen zur Abstraktion zu sehen. Insbesondere die minimalistischen Zeichnungen von Linda Karshan, die in London lebt, sind mir in der Erinnerung geblieben. Als Leihgeber fungierte hier die auf Zeichnung spezialisierte Galerie Werner Klein aus Köln, dies gilt ebenso für eine der Strichgitter-Zeichnungen von Katharina Hinsberg. Eine der großen Zeichnungen zum Thema „Kraftfelder“ des deutschen KünstlersThomas Müller strahlte in Eislingen ihre Energie aus. Thomas Müller wurde später, in 2018, von Sean Scully in der viel beachteten Reihe seiner Atelierausstellungen in New York gezeigt. Dieselbe eigenartige energetische Kraft spürte man auch in den vier Zeichnungen von Norbert Prangenberg.

Die Katalogbeiträge stammten in diesem Jahr von Gerhard van der Grinten und Clemens Ottnad.

„was ist hier zu sehen? – 28 internationale zeichner und zeichnerinnen zum thema abstraktion“

Franziska Bark / Ruth Baumann / Lucie Beppler / Karoline Bröckel / Klaus Heider / Katharina Hinsberg / Veronike Hinsberg / Marietta Hoferer / Linda Karshan / Camill Leberer / Thomas Müller / Ronald Noorman / Friederike Oeser / Norbert Prangenberg / Eberhard Ross / Hanns Schimansky / Brigitte Schwacke / Malte Spohr / Greg Stone / Sam Szembek / Wolfgang Troschke / Manfred Vogel / Karl Vollmer / Stefan Wehmeier / Willi Weiner / Mark Williams / Michael Wolff / Isabel Zuber.


Unter dem Thema „innenaussen“ stand die 4. Biennale in 2010. Mit den exakten Strichzeichnungen von Innenräumen der Barbara Camilla Tucholski spannte sich der Spannungsbogen zur Installation „mit Bett“ des Heilbronners Peter Riek. Gegenüber war dann auch eine der bereits oben erwähnten Drahtskulpturen von Fritz Panzer zu erleben. Das Landschaftsthema vertrat die Schweizerin Monica Ursina Jäger mit ihrer expressiven, 68x218 cm großen Zeichnung „outlands“ sowie die Berlinerin Nanne Meyer. Als Gegenpol hierzu fungierten die präzisen Bleistiftzeichnungen von der an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ausgebildeten Astrid Brandt. Eine schöne Wiederbegegnung hatte ich auch mit den Werken von German Stegmaier. Wir beide konnten 1994 auf den Vorschlag des Freistaats Bayern hin unsere Arbeiten für das Stipendium der „Villa Massimo“ Rom in der Bundeskunsthalle in Bonn vorstellen – dort war ich ihm und seinem prägnanten Werk zum ersten Mal begegnet.

Die Einführung des Kataloges wurde von Dr. Günter Baumann übernommen.

„innenaussen – 27 internationale zeichnerinnen und zeichner zum thema räume“

Caroline Bayer / Astrid Brandt / Thomas Cena / Othmar Eder / Frank Gerritz / Konrad Hummel / Monica Ursina Jäger / Ulrich Klieber / Eberhard Knauber / Pauline Kraneis / Alexander Johannes Kraut / Philip Loersch / Nanne Meyer / Andreas Opiolka / Fritz Panzer / Peter Riek / Sebastian Rug / Uwe Schäfer / Silke Schatz / Johannes Schießl / Sibylle Schlageter / Frauke Schlitz / German Stegmaier / Hannes Steinert / Barbara Camilla Tucholski / Rolf Urban / Mathias Völcker.


„zeichnen ohne grenzen“ war dann das Motto der 5. Biennale, zu der auch die damals noch lebende, 1919 geborene Österreicherin Maria Lassnig einen Beitrag lieferte (der vom Münchner Sammler Helmut Klewan zur Verfügung gestellt wurde). Der in Jerusalem geborene Daniel Ben-Hur steuerte eine beeindruckende, 26 Teile umfassende Zeichnungsinstallation bei, die aus seiner Serie von mit den Füßen oder Ellbogen und mit verbundenen Augen gezeichneten, Werke stammt. Eindringlich auch die mit Klebestreifen erstellte Wandzeichnung von Jörg Mandernach von der Künstlergruppe „Die Weissenhofer“.

„zeichnen ohne grenzen – 20 internationale zeichnerinnen und zeichner“

Daniel Ben Hur / Georg Bernhard  / Laura Bruce / Pip Culbert / Tilmann Damrau / Christelle Franc / Stefan Glettler / Rüdiger Hans / Tim Hendel / Isabell Kamp / Maria Lassnig  / Pia Linz / Jörg Mandernach / Christian Pilz / Tim Plamper / Constanze Rilke / Christiane Schlosser / Norbert Schwontkowski / Benjamin Thaler / Richard Vogl.


Die 6. Biennale 2014 hieß „strich um strich“. Mit ihren Cutouts gab die Düsseldorferin Zipora Rafaelov eine schöne Hinleitung zum Thema, ebenso wie der US-amerikanische Minimalist James Howell. Über den aus Ettlingen kommenden Voré mit seinen raumgreifenden Steinplastik-Zeichnungs- Installationen und der großformatigen Tusche-Zeichnung (150x275 cm) „hoch gepokert“ über eine bizarre architektonische Phantasie schließt sich dann der Kreis der präsentierten Werke.

„strich um strich – 24 internationale zeichnerinnen und zeichner“

Danja Akulin / Anica Blagaj / Leonie Brenner / Guillaume Bruère / Christian Frosch / Wolfgang Gäfgen / Niko Grindler / Katrin Günther / Peter Nikolaus Heikenwälder / Brigitte Heintze / Erwin Holl / James Howell / Wonkun Jun / Christiane Löhr / Wolfgang Petrick / Bruno Raetsch / Zipora Rafaelov / Susan Schwalb / Petra Schweifer / Ralf Tekaat / Nisrek Varhonja / Voré / Brigitte Waldach / Barbara Wrede.


Die 7. Biennale der Zeichnung figurierte unter „zeichen setzen“. Der Einzelgänger albertrichard Pfrieger zeigte drei Blätter mit Titeln wie „Laurentius hört schon die Marimba klingen“ oder „Karfreitagsschwüle“. Es ist immer wieder ein Erlebnis, seine Bilderfindungen zu genießen und sich zu überlegen, welche Seite in meiner Seele er damit anspricht. Entsprechend dazu die Titel „Apotheosis of Humanity“ und die geheimnisvollen Blätter des Kubaners Gustavo Diaz Sosa. Beeindruckend Jörg Bach mit seinen Frottagen, die er von seinen eigenwilligen, in sich ruhenden Plastiken herstellt. Eine ähnliche Vorgehensweise beobachtet man auch bei Yehudit Sasportas aus Tel Aviv. Abschließend fällt mir die wunderbare chiffrenhafte Arbeit der Japanerin Akane Kimbara auf, die Kottmann auch als Katalogmotiv wählte. Eine androgyne Figur schlüpft in ihren (?) Meerjungfrauenschwanz, um uns zu entgleiten – große Poesie! Unerwähnt soll auch nicht der eigentlich als Holzbildhauer bekannte Klaus Hack bleiben, der hier als Zeichner im kleinen Format brilliert.

„zeichen setzen – 22 internationale zeichnerinnen und zeichner“

Jörg Bach / Sonja Bendel / Gustavo Diaz Sosa / Kristian Evju / Eva Früh / Sonja Gangl / Dinah Günther / Klaus Hack / Hans-Uwe Hähn / Simon Halfmeyer / Károly Keserü / Akane Kimbara / Manuel Knapp / Sabine Laidig / Anja Luithle / Anne Skole Overgaard / albertrichard Pfrieger / Giulia Ricci / Yehudit Sasportas / Simon Schubert / Ines Spanier / Mirjam Voelker.


„ausgezeichnet“ war der Titel der 8. und letzten Biennale in dieser Form. Sie war vom 9. Juni bis zum 15. Juli 2018 zusehen. Ausgezeichnet im wahrsten Wortsinn waren die urbanen Kohlezeichnungen von Hausfassaden des Belgiers Rik de Boe; oder die naturalistischen Bleistiftarbeiten „Wolken und Wellen“ von Li Trieb. Auch die Aachener Künstlerin Gerlinde Zantis spielte mit ihren realistischen Pastellen und Farbstiftzeichnungen eine „ausgezeichnete“ Rolle in dieser Biennale. Die spröden und schwer zugänglichen figurativen Zeichnungen und Objektkästen von Birgit Brenner, die hauptsächlich in der Galerie Eigen und Art in Berlin oder Leipzig zu sehen sind, hatten ebenfalls ihren Weg in die Biennale gefunden. Als Gegenstücke könnte man die poetischen kleinen Kabinettstücke von Mayumi Okabayaschi betrachten: Sensibel ins Bild gesetzte Strukturen, wie ein feinfühliges Gedicht von Paul Celan oder Adalbert Stifter. Einer der Höhepunkte der Schau war für mich die Plastik als Raumzeichnung des inzwischen in Frankreich lebenden Meisters der Metallplastik, Robert Schad. Flankiert wurde diese von zehn seiner Handzeichnungen in Wachskreide zu seinen skulpturalen Themen.

„ausgezeichnet – 21 internationale zeichnerinnen und zeichner“

Birgit Brenner / Rik De Boe / Herbert Egl / Tone Fink / Nils Simon Fischer / Stefanie Gerhardt / Susan Hefuna / Ingo Lie / Barbara Mathes / Peter Mayer / Koho Mori-Newton / Kazuki Nakahara / Mayumi Okabayashi / Heiner-Matthias Priesnitz / Dorothee Rocke / Robert Schad / Jochen Schneider / Michael Schramm / Li Trieb / Rudi Weiss / Gerlinde Zantis.

Zeichnungs-Ausstellungen sind nur ab und an zu sehen. Seit 2011 ist eine Biennale der Zeichnung in der Metropolregion Nürnberg am Laufen. Diese ist im laufenden Jahr 2021 in ihrer 6. Auflage zu sehen gewesen. Neun Galerien und Museen in der Region präsentierten siebzehn künstlerische Positionen der zeitgenössischen Zeichnung (Kunst Galerie Fürth, Kunstverein Zirndorf, Galeriehaus Nord, Kunstraum des Konfuzius Instituts Nürnberg-Erlangen, Galerie Bernsteinzimmer, Städtische Galerie Schwabach, Kunstmuseum Erlangen, Kunstverein Erlangen und Neues Museum Nürnberg). Da ich mich schon immer für aktuelle Positionen der Zeichnung interessiert habe, bin ich spontan nach Nürnberg gefahren und konnte die Ausstellung von Dasha Shishkin im Neuen Museum in Nürnberg und die von Katja Davar im Galeriehaus Nord, ebenfalls in Nürnberg, besuchen und bewundern. Die eindringliche und gut gehängte Schau von Marcel van Eeden 2019 in der Kunst Galerie Fürth wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben.

Von 1984 bis 2001 veranstaltete Konrad Oberländer, in Kooperation mit Dr. Gode Krämer, 14mal mit seiner Atelier-Galerie Oberländer die „Nationale der Zeichnung“ in der Toskanischen Säulenhalle in Augsburg. An dieser Reihe der „Nationale“ war ich zweimal beteiligt – 1996 zum Thema „Bildnis Schädel Maske“ und 2001 unter dem Motto „Eine Bilanz“.

Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer

Fotos: Paul Kottmann, Kunstverein Eislingen

reflexionen #2

ausstellungen

MAGIE DER FARBE - Pastose Malerei, Farbkörper, Farbräume.


Malerei Harry Meyer

Das Katalogbuch zur Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück in 2009, mit Texten von: Dr. Andreas Vohwinckel, Prof. Dr. Peter Anselm Riedel, Rüdiger Heinze, Margriet van Seumeren, André Lindhorst, Marike van der Knaap u.a.

Teilnehmende Künstler: Bram Bogart, Dieter Krieg, Jochen Schambeck, Eugene Leroy, Justus Jahn, Zebedee Jones, Matthias Lutzeyer, Erik Oldenhof, Marie Jose Robben, Werner Knaupp, Patrick Rohner, Michael Tönges, Bernd Schwarting, Rainer Splitt, Kees van Bohemen, Theo Wolvekamp u.a.

Kuratoren waren der Leiter der Kunsthalle, André Lindhorst, und der Künstlerkurator Jan de Beus.

Die Kunsthalle Osnabrück befindet sich in der gotischen früheren Klosterkirche des ehemaligen Klosters zum Heiligen Kreuz des Dominikanerordens. Die imponierende räumliche Situation auf über 1000 m2 gab der „farbigen“ Schau den optimalen Rahmen! Von mir wurden in der Kunsthalle 11 meiner Hiberna-Gemälde und vier meiner farbig gefassten Skulpturen gezeigt.

Mein Künstlerfreund Werner Knaupp und ich waren damals mit der Bahn angereist und hatten auf der viele Stunden dauernden Fahrt nach langem wieder einmal genügend Zeit, uns auszutauschen. Wir hatten uns bereits in 2001 kennengelernt und angefreundet. Seine Künstlerfreundschaften mit Gotthard Graubner, Gerhard Richter, Horst Antes oder auch mit dem Pianisten Alfred Brendel sind immer für interessante Annekdoten gut. Brendel hatte ich einmal in Werners Atelier kennengelernt – eine beeindruckende Persönlichkeit; damals ist er noch aktiv aufgetreten. Er hat sich Zeit seines Lebens für zeitgenössische Kunst interessiert und diese auch gesammelt. Er ist übrigens der erste Pianist, der Beethovens Klavierwerke komplett aufgenommen hat. Brendel ist außerdem Essayist; seine Aufsätze zu seiner Musik sind in mehreren Sammelbänden erschienen. In „Nachdenken über Musik“ beschäftigt er sich mit Beethoven, Schubert, Liszt, Busoni und mit Fragen der Interpretation dieser Komponisten.

Knaupp hatte in 2009 gerade die Entwicklung hin zu seinen riesigen schwarzen Meerbildern („Westmänner-Inseln“) abgeschlossen. Im selben Jahr erschien dann auch das vom Verlag für moderne Kunst Nürnberg aufgelegte Katalogbuch, das diesen Werkzyklus begleitete. Den einführenden Text verfasste wieder sein alter Förderer Prof. Anselm Riedl. Über das Werk von Werner haben viele bekannte Kritiker geschrieben. Riedl aber ist über Jahrzehnte wohl am tiefsten in sein Werk eingetaucht. Interessante Essays gibt es von Dr. Renate Wiehager „Im magnetischen Kräftefeld zwischen Kosmos und Nukleus" (2000), Dr. Lucius Grisebach, dem langjährigen Leiter der Nürnberger Kunsthalle („Werner Knaupp - Berge"), oder von Dr. Thomas Heyden, dem Kurator am Neuen Museum in Nürnberg „Die Perspektive der Käfer" (2014). Einer der älteren Texte, den ich besonders schätze, ist der von Franz Joseph van der Grinten „Aus der Distanz ins Zentrum. Werner Knaupps eindringliche Formensprache jenseits des Schönen" (1981). Ich hatte Werner meinen Graphikerfreund ans Herz gelegt, mit dem er dieses opulente Buchprojekt dann auch adäquat umsetzen konnte. Dieser hatte beim Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher" schon einmal den 1. Platz der Frankfurter Stiftung Buchkunst belegt. Ich wusste somit, das dieses Projekt in den besten Händen lag.

Insbesondere die drei großen (240x620 cm) vierteiligen Polyptychen „Westmännerinseln" halte ich nach wie vor für ebenso wichtig in der europäischen Kunstgeschichte wie z.B. das Bild von Kasimir Malewitsch „Schwarzes Quadrat auf weißem Grund" von 1915, das im selben Jahr erstmals in der Tretjakow Galerie in Moskau ausgestellt wurde.

Eine kühne Behauptung – aber die Zeit wird zeigen ob ich richtig liege.

Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer

In dieser Schau in der Kunsthalle Osnabrück habe ich neue künstlerische Positionen kennengelernt, die mich bis heute anregen – vor allem den Karlsruher Jochen Schambeck, von dem ich schon vorher Kataloge in meiner Bibliothek hatte; dann die strengen weißen Streifenbilder von Erik Oldenhof aus Amsterdam; oder den Niederländer Jan de Beus, der die Triebkräfte der Farbe zelebriert.

Am erstaunlichsten war die Wiederbegegnung mit Justus Jahn und seinen Werken. Der Künstler ist heute leider fast vergessen. Seine denkwürdige Ausstellung hatte ich 1985 im Württembergischen Kunstverein gesehen. Er lebt heute völlig zurückgezogen im Norden von Finnland und verkauft dort Landmaschinen. Traurig aber wahr: Einer der wichtigen deutschen Maler verschwindet im Nirgendwo, weil er hier keine Möglichkeiten mehr sah.

Ein weiterer Teilnehmer war Bram Bogart, der sein Kommen angekündigt hatte, dies jedoch aus gesundheitlichen Gründen leider nicht wahrmachen konnte. Ihm bin ich in seinen späten Jahren in der Galerie Marianne Hennemann in Bonn begegnet. Marianne Hennemann hatte ich 2008 auf der Art Cologne kennengelernt, wo ich bei der Galerie Rothe aus Frankfurt vertreten war. Ab 2010 zeigte dann auch Hennemann auf der Art Cologne mehrfach meine Gemälde.

HIBERNA

Knapp 450 Jahre nach den Monatsbildern von Pieter Bruegel dem Älteren (Kunsthistorisches Museum Wien), auf denen wohl erstmals die Jahreszeiten und damit auch der Winter zum zentralen Thema abendländisch-künstlerischer Auseinandersetzung herangezogen wurden, treibt Meyer Schneeschlamm und Eiskeile weit und diagonal über die Leinwand voran. Der Horizont schwankt; inmitten eines Naturereignisses scheinen Schwerkraft, Staffelei und Maler aus dem Lot. Die Schlacht der Materie transformiert Meyer in eine Schlacht der Malmittel einerseits und in eine Schlacht der Farbwerte andererseits. Dem Aufwerfen fester und flüssiger Stoffe entspricht das Nass-in-Nass-Malen, auch das Türmen, Modellieren, ja „Kneten“ seiner Ölfarben, die Nasen bilden und Abgründe und Überhänge und Unterspülungen. Immer gewichtiger werden Meyers Bilder, und geschlossenen Auges könnte man sie – in Kenntnis ihres Inhalts – richtig aufhängen: Erdenschwere unten, Himmelsleichtigkeit oben. So nehmen Plastizität und mimetische Darstellung von Stofflichkeit bis hin zum „Materialbild“ zu – nicht aber die mimetische Natur-Darstellung durch Farbe. Denn Meyer, der schon immer starke „Falschfarben“ seinen Illusionsfarben zur Seite stellte, reizt nun neue, kühne Töne seiner Palette aus – mitunter toxisch, mitunter als „cluster“: Apricot, Türkis, Aubergine, Rosa, in Spuren sogar synthetisch-grelles Rot, Gelb, Blau. Gleichzeitig verstärkt er seinen Einsatz von Weiß als reinen und als abmischenden Ton. Damit kommen durch Reflexionen zunehmend Licht und Kontrast in seine Malerei, die – wie von innen erhellt – verstärkt kündet von Aufbau, Stuktur, Pinselduktus, spontaner und kontrollierter Mal-Emotion. Durchgestaltet, geschärft und ausbalanciert werden die Wucht und die Finesse, das Furiose und das Differenzierte. Und ins Bild gefasst wird nicht selten die Demarkationslinie zwischen Abstraktion und der Gegenständlichkeit dieser expressiven Farblandschaften.

Textauszug: Rüdiger Heinze - KatalogBuch HIBERNA erschienen 2012 (ISBN 978-3-943800-01-2)

Malerei Harry Meyer
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Ost-West-Dialog

In einer lockeren Reihe zeigt die Bode Galerie (Nürnberg/Daegu-Korea/Frankfurt) Ausstellungen mit dem Titel "Ost West Dialog", worin koreanische Künstler in Dialog mit deutschen Künstlern treten. Eine Station dieser Ausstellungsidee war 2012 auf einer der größten asiatischen Kunstmessen KIAF (Korean International Art Fair) in Seoul, Südkorea, zu sehen. Teilnehmende Künstler waren Lee Ufan, Mun-Ho Kim, Koo Ja-Hyun, Werner Knaupp, Christopher Lehmpfuhl und Harry Meyer.

Ausstellungskonzept

Möchte man eine Verbindung zwischen fernöstlicher und abendländischer Kunst herstellen, interagieren zunächst die unterschiedlichsten Weltsichten und Haltungen. Erste Formen der Begegnung werden in der Regel beschrieben mit Begriffen wie „Annäherung“, „gegensätzliche Pole“ und „Dialog“.

In diesem Ausstellungskonzept möchten wir insbesondere den Begriff „Dialog“ herausstellen. Indem wir jeweils drei koreanische und drei deutsche künstlerische Positionen verbinden, beziehen wir uns auf das bereits geknüpfte Netzwerk zwischen diesen Positionen. Damit kann die Ausstellung eine interkulturelle Begegnung werden.

Harry Meyer behandelt in seinen Landschaftsgemälden Themen wie z. B. die Beziehungen zwischen den Welten; oder, in einer parallelen Werkgruppe, Transzendentalität oder die Menschwerdung. In der Auseinandersetzung mit diesen essentiellen Themen erweitert Harry Meyer Malerei zu einer persönlichen Haltung.

Auf ähnliche Weise behandelt der koreanische Keramiker Kim Mun-Ho natürliche Materialien und kulturelle Bräuche. Er versucht, die Einflüsse, welche die Natur auf sein Arbeitsmaterial, den Ton, nimmt, sichtbar zu machen und diese mit Zurückhaltung zu behandeln.

Auch Christopher Lehmpfuhl bezieht sich auf die Einflüsse der Natur, insbesondere auf das natürliche Licht. Indem er den impressionistischen Gedanken fortführt, legt er besonderen Wert auf die Wiedererkennbarkeit eines speziellen Ortes ausschließlich anhand der spezifischen Lichtbedingungen. Auf diesem Weg möchte er das abstrakte Phänomen „Licht“ darstellen.

Die Darstellung abstrakter Dinge ist auch ein wichtiges Thema innerhalb des Werkes von Koo Ja-Hyun. Mit einem geometrischen Formenvokabular erreicht er eine Malerei der Einfachheit; mit Hilfe der Möglichkeiten von Malerei und Graphik sucht er danach, philosophische Themen wie Harmonie oder Spiritualität darzustellen.

Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer

Der deutsche Künstler Werner Knaupp versucht ebenso, diese Herausforderungen anzunehmen. Im Laufe seines Lebens hat er sich selbst immer wieder extremen menschlichen und natürlichen Erfahrungen ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund ließ er Kunstwerke entstehen, die die Fragen nach den Grenzen der menschlichen Existenz diskutieren.

Lee Ufan’s Arbeiten hingegen bringen die östliche und die westliche Hemisphäre von Anfang an zusammen. Auf der einen Seite ist seine Malerei traditionell verwurzelt, auf der anderen ist sie beeinflusst von den Lehren des deutschen Philosophen Martin Heidegger. Mit dem Bewusstsein, dass die Präsentation von Dingen der Realität näherkäme als die Erschaffung von Dingen, begann Lee, bereits vorhandene Objekte zu zeigen, und betonte dabei deren Qualitäten und Beziehungen zueinander. Aber im Gegensatz zu westlichem Minimalismus oder der Konzeptkunst, haben seine Arbeiten stets eine traditionelle Basis. Sein graphisches Werk und seine Malerei thematisieren abstrakte Phänomene wie Raum und Zeit.

Diese unterschiedlichen Kontexte zwischen den sechs vorgestellten Künstlern aus Fernost und dem Westen zeigen die Tatsache an, dass, trotz unterschiedlichen Bildungskanons, viele Verbindungen zwischen diesen Kulturen existieren. Es könnte möglich sein, mit dieser Ausstellung diesen interkulturellen Dialog fortzuführen.

Besonders hervorheben möchte ich die Begegnung mit dem Werk des 1936 in Südkorea geborenen Lee Ufan (이우환), auch Yi U-hwan (李禹煥) genannt, der als Maler und Bildhauer mit seinem minimalistischen Werk sowohl asiatische als auch europäische Denkansätze miteinander verbindet.

Zur Person

Lee Ufan war in den 1960er Jahren einer der zentralen Figuren der in Japan tätigen Künstlergruppe Mono-ha (jap. 物派, „Gruppe der Dinge“). Diese postulierte eine entschiedene Entwestlichung und kämpfte damit gegen die westliche Moderne in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. In Europa wurde er mit seiner Teilnahme an der Documenta 6 in Kassel 1977 bekannt. Seit den 1970er Jahren lebt er in Paris und Tokio, wo er an der Kunsthochschule Hama auch eine Professur innehatte. In 2010 eröffnete das monographische „Lee-Ufan-Museum“ auf Naoshima (jap. 李禹煥美術館, Ri Ukan bijutsukan) in Japan. Die umfangreichste Retrospektive in Europa zeigte bisher 2019 das Centre Pompidou Metz mit dem Titel: "Lee Ufan – Inhabiting time".

Zum Werk

Sein Werk entsteht in einer gründlichen Auseinandersetzung mit europäischer Philosophie-Geschichte und dem vergleichbaren ostasiatischen philosophischen Ansatz. Sowohl US-amerikanische Minimal Art Ideen, und Land Art mit den traditionellen asiatischen Raumkonzepten, werden integriert. Seine einzelnen Werkgruppen werden von ihm kontinuierlich durch theoretische Essays erörtert. Wichtige Werkgruppen sind Relatum, From Points und From Lines, From Winds, With Winds und Correspondance.

Zitat

"Schließlich möchte ich durch die Begrenzung des Ego auf ein Minimum den Bezug zur Welt auf ein Maximum steigern. Ich bin es, der die Korrespondenzen herbeiführt, aber dass einen aus dem Werk heraus ein Unendlichkeitsgefühl anweht, das beruht auf der Kraft des leer gebliebenen Raumes. Meine Werke, hoffe ich, erscheinen auch anderen als das, was sie für mich selbst sind, halbtransparente Dinge, die stets das Unbekannte in sich einschließen."

Umfassende Informationen sind dem wunderbaren 2007 bei Steidl erschienenen Buch von Dr. Silke von Berswordt-Wallrabe "Lee Ufan - Begegnung mit dem Anderen" zu entnehmen.

Malerei Harry Meyer
Malerei Harry Meyer

Mir selbst kommt beim Betrachten seines eindringlichen Gesamtwerkes immer wieder auch eine Verbindung zur anthroposophischen Lehre des Rudolf Steiner in den Sinn. Diese Idee ist mir aufgegangen, als ich wieder einmal das 1909 erschienene Werk von Steiner "Die Geheimwissenschaft im Umriss" zur Hand nahm. Auch die philosophischen Schriften des italienischen Schriftstellers Massimo Scaligero wie "Traktat über das lebende Denken. Ein Weg zur Überwindung der abendländischen Philosophien, des Yoga und des Zen" haben meiner Meinung nach eine direkte Verbindung zum plastischen Werk von Lee Ufan. Dies wird besonders in dem 1995 in Deutschland erschienen Buch "Massimo Scaligero - Raum und Zeit" deutlich. Dieses schmale Büchlein habe ich Ende der 1990er Jahre auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt - es war mein erster Kontakt zum Denken von Scaligero. Seither lese ich immer wieder in dem nur 100 Seiten umfassenden Büchlein. Scaligero war bereits im Alter von 20 Jahren Schüler von Julius Evola, dessen Hauptthema als zumindest zwiespältig betrachtet werden muss. Mit Sicherheit war er Antisemit, und mit seiner esoterisch-metaphysischen Rassentheorie eine markante Figur der italienischen Intellektuellen Szene. Dies verwundert umso mehr, wenn man weiß, dass sich Evola nach dem Ersten Weltkrieg als futuristischer Maler und später dann als Dadaist einen Namen gemacht hatte. Anfang der 1920er Jahre beendete er seine künstlerischen Ambitionen und forschte auf den Gebieten des Okkultismus, der Mystik, Hermetik, des Hinduismus und Buddhismus. Über diese seine Studien publizierte er unzählige Bücher (z. B. sein mystisches Hauptwerk "Rivolta contro il Mondo Moderno" (Erhebung wider die moderne Welt oder Revolte gegen die moderne Welt). Trotz der Nähe zu diesem Denken sind die Schriften Scaligeros von eigenartigen (im Sinne von eigen und Art) Ideen geprägt, die er im Übrigen meisterlich-geheimnisvoll zu beschreiben vermag. Des Weiteren hat sich er von Jugend an mit dem Werk Rudolf Steiners und der anthroposophischen Lehre beschäftigt. Ostasiatische Religionen, Philosophien und deren jeweiliges westliches Pendant sind schließlich auch Inhalt der Kunstwerke von Lee Ufan und seiner theoretischen Reflexionen.

reflexionen #3

inspirationen

Über Masken


Maske

Abbildung: Gesichtsmaske aus meiner kleinen Sammlung von Masken.

Die erste Vermutung von mir war natürlich Grebo, wegen der Augengestaltung. Den „Enten“schnabel konnte ich allerdings nicht einordnen.

Erst nach längeren Recherchen ist es mir gelungen, die Maske zu bestimmen. Es handelt sich um eine sogenannte Familienmaske aus dem Dorf Tabou in Westafrika.

Diese wurde tatsächlich nur in einem eng umgrenzten Gebiet von zwei kleinen Dörfern hergestellt und ist dadurch recht selten, da verständlicherweise nicht viele Exemplare benötigt wurden.

Sie stammt aus dem Nachlass der Privatsammlung eines Museumsmannes aus Bremen und wurde Anfang der sechziger Jahre auf einer seiner Expeditionen direkt vor Ort von ihm erworben. Die Ausstrahlung des Originals spricht meiner Meinung nach dafür, dass sie noch im Kult verwendet wurde.

Die tatsächliche Verwendung dieses Stückes bleibt im Dunkel – wobei ich schon glücklich darüber war, überhaupt klären zu können, woher es stammt. Der Informant, der aus einer Familie mit langer Tradition von schwarzafrikanischen Händlern stammt, konnte zwar die Herkunft bestimmen, aber der exakte Verwendungszweck war auch ihm nicht bekannt. Er kannte diese Art von Maske nur deshalb, weil sein Vater ein einziges Mal in seiner langjährigen Tätigkeit ein vergleichbares Exemplar in Händen hielt. Er konnte diese vor Ort in Tabou erwerben, und mit einiger Verzögerung dann ans Musée du Quai Branly in Paris vermitteln. Ihm war die Seltenheit dieser Form von Maske bewusst, so dass er auf das Angebot eines Museums warten wollte.

Der Entenschnabel dient meines Erachtens dazu, die Stimme zu verfremden; was man in einem praktischen Versuch ganz einfach wahrnehmen kann. Ein ähnlicher Effekt lässt sich bei manchen der Masken des Kifwebe Bundes beobachten. Dort hat die röhrenartige Mundöffnung zusätzlich eine Art „Schnecke“ eingeschnitzt, so dass die Stimme weiters verzerrt wird – je nachdem, mit welcher Stimmlage man spricht oder gar ruft. Eine dieser höchst kunstvoll geschnitzten „archimedischen Schrauben“ befindet sich im Mundfortsatz einer meiner Kifwebe Masken des Volkes der Songye (auch Bassonge genannt).

Die röhrenförmig ausgebildeten Augen dienen meiner Meinung nach einem ähnlichen Zweck. Sie verbergen die Augenfarbe und erzwingen eine Art von Fokussierung auf den betrachteten Gegenstand. Dieser Fokus wird selbstverständlich auch vom Zuschauer des Rituals wahrgenommen. Auch hier ist wieder eine Entsprechung zu den dicken Augenwülsten der Kifwebe Masken und der damit einhergehenden Verschattung der Augen des Maskierten zu finden.

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Malerei Harry Meyer

Insgesamt hat diese Maske eine gewaltige Ausstrahlung und sendet eine geheimnisvolle Aura aus. In diesem Fall hat das Objekt kein unfreundliches oder gar unheimliches Charisma, sondern stellt eher eine ambivalente Figur dar, die – möglicherweise – auf gegensätzlichen Seiten in der Ausführung des Ritus eine Rolle spielen kann. Da mir die Verwendung in kultischen Handlungen sicher scheint, ist die erfolgte „Aufladung“ in diesem Stück besonders intensiv. Erstaunlicherweise verlieren sich diese Arten der Aufladung nicht mehr. Das kann man auch bei christlichen Figuren spüren. Wenn diese lange im „Gebrauch“ waren, sind sie ebenfalls mit einer starken auratischen Patina behaftet. Dieses geheimnisvolle Phänomen kann man selbst noch in den Kunstwerken der alten Ägypter wahrnehmen. Ich habe diesen Effekt immer wieder hautnah erlebt, da ich doch einige dialogische Ausstellungen mit christlichen Plastiken und Skulpturen durchgeführt habe („en face“ im Museum St. Afra in Augsburg; „Im Dialog“ im Diözesanmuseum Eichstätt; sowie eine Ausstellung in der Städtischen Galerie in der Badstube in Wangen mit dem sinnreichen Titel „600 Jahre oberschwäbische Plastik im Dialog mit Harry Meyer" von der Romanik bis zum Barock – die historischen Stücke stammten aus verschiedenen Sammlungen, zum Beispiel dem Museum Biberach und der Kunstsammlung des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke OEW in Ravensburg).

Als Maske gilt im Übrigen das gesamte „Kostüm“ inklusive Kleid, Kopfbedeckung, rituellen oder wirklichen Waffen, Schuhen, Bemalungen usw. Die Gesichtsmaske ist der zentrale, wichtigste Teil davon. Der Maskierte verändert seine Stimme, und seine Bewegungsabläufe sind modifiziert. In diesem spirituellen Zustand spielt er keine Rolle, vielmehr lebt er diese. In manchen Verkleidungen werden „nur“ Unterhaltungen geboten – genauso wichtig jedoch ist ihre religiöse oder soziale Bedeutung.

Durch die Maskierung verändert sich die Grenze zwischen Illusion und Realität. Aus Menschen werden Geister, Götter oder Zeremonienmeister, mit den ihnen zugeschriebenen Kompetenzen. Die Entstehung dieser „Masken“ kommt aus den Tiefen der menschlichen Geschichte. Das Bedürfnis, zu einem übergeordneten Wesen zu mutieren, war wohl schon immer ein Bedürfnis des Homo, ist also Teil der Conditio Humana. Grundlegende Aspekte dieser wurden z. B. von der Philosophin Hannah Arendt intensiv in ihrem Buch „Vita Activa“ befragt. Der streitbare französische Philosoph und Semiotiker Roland Barthes widerspricht derlei Grundbedingungen des Menschseins und bezeichnet diese als missverstandenen Mythos, gar als ein Märchen.

Malerei Harry Meyer
maske, Sammlung Meyer

Bei der sogenannten „afrikanischen Kunst“ handelt es sich hauptsächlich um nicht-materielle, oder zumindest um komplex materielle, kulturelle Ausdrucksformen oder Kunstwerke von animistischen Vorstellungen über die Welt, denen unser westliches Verständnis nur schwer beikommt. Eine rein ästhetische Betrachtung, die weit verbreitet ist, wäre hier sicher falsch. Die exotische Aura mit ihrer abstrahierenden Formensprache verleitet natürlich dazu. Diese Aura war es auch, welche die Künstler der klassischen Moderne inspirierte. In den Sammlungen von Picasso, André Breton, Brâncuși usw. waren verblüffend viele Objekte der alten Animisten aus Afrika vertreten.

Begriffe wie Primitivismus, „art nègre“ oder gar die berüchtigte Bezeichnung „Negerplastik“ von Carl Einstein lassen sich auf diese wunderbaren Produkte einer Jahrtausende alten, hoch differenzierten Kultur nicht anwenden. Sicher ist, dass eine „kulturneutrale“ Betrachtung für diese Artefakte nicht möglich ist. Wir können uns nur ihrer jeweiligen Ausstrahlung überlassen und versuchen, eine „Inspiration“ daraus zu gewinnen.

Wichtige Zentren der traditionellen Stammes-Kunst sind in Mali der Stamm der Dogon und Banama, in Burkina Faso die Bobo und Mossi, in Gabun die Fang, Kota und Kwele, und in der Demokratischen Republik Kongo (das frühere Zaire) die Luba, Songye, Lega und Kuba. Hinzu kommen die Chokwe aus Angola sowie die Senufo, Dan und Baule in der Elfenbeinküste.

Insbesondere die Objekte der alten Nok Kultur (ca. 500 v. Chr.) in Nigeria, oder auch die sogenannten Benin-Bronzen, üben einen besonderen Reiz auf Geist und Auge aus. Diese Bronzen gelten als Raubgut aus einer hauptsächlich britischen Strafexpedition von 1897.

Das alte Königreich in Benin, das seine Blütezeit vom fünfzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert erlebte, ist durch seine Messinggüsse und durch die jetzt kontrovers diskutierten Eigentumsverhältnisse an den Benin-Bronzen in deutschem Museumsbesitz im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Werke aus dem Palast des ehemaligen Königreichs Benin sollen im Berliner Humboldt-Forum ausgestellt werden. Die Hauptleihgeber sind das Linden-Museum in Stuttgart, das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln, sowie die Völkerkundemuseen in Dresden und Leipzig. Wichtige Stücke finden sich auch im Ethnologischen Museum in Berlin.

Malerei Harry Meyer
maske, Sammlung Meyer

Wie die meisten erfolgreichen Staaten war auch das Königreich Benin ein – man würde heute sagen – Raubtierstaat schlimmster Prägung. Viele Jahrhunderte plünderte es sämtliche Nachbarn, war Geschäftspartner der Portugiesen beim frühen Sklavenhandel und opferte in grausamen Ritualen Verurteilte und Kriegsgefangene.

In seinem 1968 erschienenen Roman „Das Gebot der Gewalt“ berichtet uns Yambo Ouologuem (1940-2017) aus achthundert Jahren afrikanischer Geschichte: der Geschichte der Gewalt, der schwarzen Magie und des Krieges des fiktiven Reiches Nakem. Er wurde dafür als erster Afrikaner mit dem Prix Renaudot ausgezeichnet. Weitere Schriften von ihm sind u. a. „Lettre à la France nègre“ und „Les mille et une bibles du sexe“. Leider wurden diese nie übersetzt, so dass es mir mangels Sprachkenntnis nicht möglich ist, sie ebenfalls zu lesen.

 

reflexionen #4

verschiedenes

Georg Bussmann

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Zur Person

Bussmann (geb. 1933) war Leiter des Badischen Kunstvereins in Karlsruhe, wo er durch politisch-aufklärerische Ausstellungen großes Aufsehen erregte. Seine legendäre Ausstellung "Kunst und Politik" wurde von der Kunsthalle Basel übernommen. Von 1970-80 leitete er den Frankfurter Kunstverein. Dort konzipierte er die vielfach rezipierte Ausstellung "Kunst im 3. Reich - Dokumente der Unterwerfung". Diese wurde im Anschluß im Kunstverein Hamburg, in der Kunsthalle Basel und im Von der Heydt Museum in Wuppertal gezeigt. Seine Abschiedsausstellung in Frankfurt, bevor er 1980 eine Professur für zeitgenössische Kunst in Kassel antrat, war eine große Werkschau mit Man Ray.

Georg Bussmann hatte 2011 in Aachen in der Galerie freitag 18.30 eine treffende Rede über meine Arbeit gehalten. Damals sind wir übereingekommen, dass er ein Vorwort für mich schreibt. 2016 war es dann soweit und er hat für mein Katalogbuch  "Atelier und Ausstellung" den einführenden Essay "Gestalt und Nichtgestalt" geschrieben. Diesen Essay kann man zur Gänze unter Info/Texte nachlesen. Er besuchte mich im Atelier, um sich einen Überblick zu verschaffen. Damals hatte er schon angekündigt, dass dies sein letzter Text werden würde - was ich ihm nicht glauben wollte, da ich seine Begeisterungsfähigkeit kenne.

Somit ist „Gestalt und Nichtgestalt“ wohl wirklich sein letzter Essay zur Gegenwartskunst (er hat seither nichts mehr veröffentllicht).

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reflexionen #5

Funken der Ewigkeit

Malerei Harry Meyer

Sternenlichter, Polyptychon, 2021- 2022, 212 x 227 cm, Öl auf Leinen

Seit Jahrtausenden betrachtet der Mensch den nächtlichen Himmel – so unerreichbar fern entrückt, so wundersam faszinierend – und auch ein wenig furchteinflößend. Für den Philosophen Michel de Montaigne resultiert genau hieraus die Verehrung für die Himmelskörper, prophylaktisch, vorsichtshalber sozusagen: Kein Mensch hat sie je besucht, nichts Genaues weiß man nicht.

Und die feurig leuchtenden Sterne Harry Meyers?

Das Anliegen des Künstlers von Anbeginn seines Schaffens ist die urwüchsige, ungebändigte, gewaltige Kraft der Natur. Das Element Feuer brüllt sich in Rage, das Leuchten spricht, und erzählt vom Scheiterhaufen Giordano Brunos (1548-1600), der als erster frühneuzeitlicher Philosoph ein unendliches Universum ohne Zentrum postulierte – damals Ketzerei! Das Numinose oder seine Personifikationen hatten sich wohl vor den irdischen Streitereien in eben diese Unendlichkeit geflüchtet – wogegen Harry Meyers Sterne mit Lichtblitzen und Energie-Explosionen protestieren. Das Leuchten der Sterne vor der nächtlichen Finsternis verstärkt die Dunkelheit und macht sie gesteigert erlebbar – eine Dunkelheit, in der das Licht der Erkenntnis noch nicht erglänzt.

Der Künstler greift nach den Sternen, nicht weil er auf der Erde nichts mehr verloren oder schon alles gefunden hätte, sondern weil er die Betrachter zu einer Umkehr der Blickwinkel auffordert: Unsere weltlichen, vergänglichen Unzulänglichkeiten werden in den Kosmos projiziert, strahlen zurück und ermöglichen dem Menschen in dieser von außen kommenden Betrachtung die Chance zur Selbstreflexion.

Brigitte Herpich

Drei Tannen

Ein Triptychon ist eine Bildform, in der die Haupt- und die Nebenbedeutungen, oder der neutrale Sinngehalt einer Bildidee und die daraus folgende Logik (die sich über alle drei Bildteile hinzieht), eines Themas zu einer prägnanten Aussage entwickelt werden können. Kommen die Variation der Farbtöne, deren komplementäre Kontraste und der entsprechende Bildaufbau hinzu, entsteht eine „Bild-Vision“. Auch eine Verwendung von z.B. oppositionellen Bildideen in einem Sinnzusammenhang, lässt sich in der Bildform Triptychon, Diptychon oder Polyptychon besonders gut darstellen. Da hier Mehrdeutigkeiten, „Antonyme“ und Zusammenhänge miteinander verwoben, und dadurch sich gegenseitig erklärend, aufgezeigt werden können.

Harry Meyer

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Tannen, Triptychon, 2021, 136 x 374 cm, Öl auf Leinen

Malerei Harry Meyer

Gipfel, 2021, 35 x 70 cm, Öl auf Leinen

Malerei Harry Meyer

Gipfel, 2021, 35 x 70 cm Öl auf Leinen

Bergbeben

Strukturgeber der Topographie, petrifizierte Natur und Archiv der Erdgeschichte, Be- und Abgrenzung von Wetterzonen ebenso wie von Kultur- und Lebensräumen. Auch für die geistige Topographie sind die Berge bedeutsam: in der Schwebe zwischen Schreckens- und Sehnsuchtsort, und zwei Welten gleichermaßen zugehörig – dem himmelsstrebenden Geist und der erdgebundenen Materie.
Auch Harry Meyers Berge sind solcher Ambiguität verhaftet, und sie wirken, um mit einem modernistischen Begriff zu sprechen, „multifunktional“. Das Gebirge der blauen Ferne trifft kleine hügelbildende Farbhäufungen in Blickweite, gewaltige Schluchten und Kare deszendieren zu schmalen Gräben und kunstvoll drapierten Fältelungen. Sonnenbeschienene Gipfel, Schatten der Dämmerung, lichte Wärme, starrer Frost – sämtliche Tages- und Jahreszeiten in Farbe gefasst.
Stark abstrahiert, ist der Berg nicht zwingend sofort erkennbar – die ihm eigene Schönheit jedoch ist stets augenfällig.
Und wo ist der Mensch? Harry Meyer hält hinter dem Berge mit ihm, und beschützt vor ihm des Berges archaische, gravitätische und doch verletzliche Natur – als unveräußerlich!

Brigitte Herpich

Der Klang der Tiefe

Das Wasser als Ursprung und Sinnbild des Lebens beschäftigt Harry Meyer seit Langem – Regenbilder waren eine der ersten Serien in der Reihe seiner Naturbilder. Welches Mysterium aber nun birgt das blaue Meer?

Wohl jeder kennt das sprachliche Bild der Wogen, die sich türmen wie Berge – letztere ein Sujet, mit dem sich Harry Meyer ebenfalls künstlerisch auseinandersetzt. „Wellenberge“ stehen für eine Zusammenführung der Elemente Wasser und Erde, für eine Vereinigung des Verschiedenen zu einem neuen Ganzen. Die Höhe des zum Himmel strebenden Berges setzt sich fort in der Tiefe des Meeres, aus welchem er emporsteigt, und in dessen Abgründen ein nicht unwesentlicher Teil von ihm verborgen ist. Wer bereit ist, mit dem Maler tief zu tauchen, kommt elementaren Wirkungskräften auf den Grund: Himmel, Erde, Wasser – alles kristallisiert in einem Augenblick, der  Vergangenheit ist, bevor er gesagt werden kann. Das Geheimnis verliert sich, im Spiel der kräuselnden Wellen – alles ist ruhig. Was bleibt, umschreibt der Dichter Hermann Broch als „azurenes“  Echo – ein Nachhall des Blicks in die Bläue des Himmels auf dem Gipfel des Berges, der im Meer watet.

Brigitte Herpich


Malerei Harry Meyer

Mare Mysticum, 2020, 65 x 200 cm, Öl auf Leinen

 

Begegnungen - Hans Josephsohn
von Harry Meyer

Die erste Begegnung mit dem Werk von Hans Josephsohn hatte ich bei einem Freund, der einige kleine Plastiken und Bleistift Zeichnungen von ihm besaß. Die Ausstrahlung und die Machart der Bozzetti (skulpturale Skizzen) nahmen mich sofort gefangen. Josephsohn (Jahrgang 1920) war mir bis dahin völlig unbekannt gewesen, obwohl er bereits in 1946 und 1955 bei Ausstellungen im Helmhaus in Zürich beteiligt war und dort 1964 von René Wehrli auch mit einer Einzelausstellung gezeigt wurde. Im Jahr 1965 konnte er bereits eine Doppelausstellung mit Gustav Stettler in der Kunsthalle Basel präsentieren. Dennoch blieb er der großen Öffentlichkeit außerhalb der Schweizer Kunstszene komplett unbekannt. Auch Ausstellungsbeteiligungen in der Zürcher Galerie Lelong und in der Galerie Bob van Orsouw in Zürich zur Jahrtausendwende konnten daran nichts Wesentliches ändern.

Bei einem meiner Besuche in seinem Zürcher Studio erzählte er mir, dass auch dem Documenta Macher Harald Szeemann (der auf die Empfehlung der Galerie Rolf Ricke 1972 zum jüngsten Leiter der Documenta 5 „Befragung der Realität – Bildwelten heute“) bestellt wurde, sein bildnerischer Kosmos verschlossen blieb und er ihn nicht in den von ihm kuratierten Ausstellungen zeigte. Dies verwundert umso mehr, da Szeemann ja eigentlich als sehr aufgeschlossen galt. Vielleicht liegt eine Erklärung darin, dass Josephsohn seine Kunst aus der traditionellen klassischen Bildhauerei heraus entwickelte, die er durch einen zum Teil jahrzehntelangen Prozess über Zeit und Gedankenbrücken hinweg zu seiner Form vollendete, und dadurch als traditionell-klassischer Bildhauer gelten muss – anders als z. B. Giacometti, dessen Werk aus der Avantgarde der Pariser Kunstszene erklärbar ist. Durch diesen evolutionären Entwicklungsprozess hat Josephsohn gewissermaßen die Moderne übersprungen (ähnliches tat im Übrigen auch Wilhelm Uhlig in Bayern – dies wurde mir allerdings erst klar, als ich eine große Einzelausstellung von Uhlig in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München sah).

Josephsohn hat mir ca. 2003 berichtet, dass es „Liegende“ gebe, die er ungefähr 1960 begonnen hat. Die Plastiken begleiteten ihn im Grunde ein ganzes reifes Künstlerleben lang und wurden immer wieder den neuen Überlegungen angepasst. In dieser Tatsache liegt sicher begründet, dass mancher Kunstsachverständige, der ja auf der Suche nach der Spitze des zeitgenössischen Schaffens war, Josephsohn nicht richtig einzuordnen wusste. Gerade durch dieses „Überspringen“ der Moderne ist es möglich, einen allgemeingültigen Ansatz zu bewerkstelligen, welcher sich vollkommen neu denkt und somit wohl wiederum zu einer Art Avantgarde wird: Ein künstlerischer Schritt, den nur wenige gingen – und überhaupt gehen könnten. Meist waren dies Persönlichkeiten, die ein mehr oder weniger einsames Künstlerdasein führten, wie dies eben auch Josephsohn lebte. Seit Anfang der neunziger Jahre bereits gibt es ein eigenes kleines Museum im Tessin, La Congiunta, das der Architekt Peter Märkli und seine Mitstreiter für Josephsohns Werk gebaut haben. Seither kann man La Congiunta besuchen, wenn man vorher den Schlüssel in der Osteria in Giornico abholt …. da war man dann immer alleine mit seiner plastischen Welt – in Zwiesprache versunken. Auch im Kesselhaus der Gießerei Felix Lehner in St. Gallen sind seit ca. 2004 Werke von ihm öffentlich zugänglich.

Im selben Jahr (2003), in welchem er den Kunstpreis der Stadt Zürich erhielt, wurde Josephsohn im „Museum Ostdeutsche Galerie“ in Regensburg gezeigt – ein Museum, in dem ich in meiner Jugend meine ersten Begegnungen insbesondere mit den Bildern von Lovis Corinth, Max Klinger, Max Beckmann oder Anselm Kiefer hatte. Auch habe ich dort die erste Rauminstallation von Dan Flavin im Original erlebt: Eine Hommage an den Bildhauer Otto Freundlich.

Den Raum für Sonderausstellungen im „Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg“ (so der heutige Name) betritt man durch eine zweiflügelige Glastür, durch die hindurch man den ganzen Raum überblicken kann. Meine erste Empfindung war, dass ich an diesem Ort physisch wohl keinen Platz mehr finden würde, da die Halle voll war mit dieser vibrierenden Energie aus geronnener Zeit, angefüllt mit der Aura der ausgestellten Werke (ein vergleichbarer Fall liegt z. B. bei Eugène Leroy vor, oder bei den späten Acrylbildern von Werner Knaupp). Dieser Aspekt, „Zeit“, ist einer der Grundpfeiler, die meinen Zugang zum Werk von Josephsohn für mich ausmachen. Ein körperliches Empfinden, das ich während der gesamten Dauer meines ersten Ausstellungsbesuchs verspürte.

Mit der Überzeugung, dass Hans Josephsohn einer der wichtigsten Vertreter seiner Generation in der Bildhauerei Europas sei (wie Alberto Giacometti, Emil Cimiotti, Hans Arp, Wilhelm Lehmbruck, Aristide Maillol oder Henri Moore), bin ich an jenem Tag von Regenburg wieder zurück nach Augsburg gefahren. Einen zweiten Besuch der Ausstellung unternahm ich zusammen mit dem evangelischen Pfarrer der Darmstädter Stadtkirche, Martin Schneider. Er hatte in seiner Kirche eine Ausstellungsreihe mit Bildhauern der Gegenwart initiiert, und dort habe ich einige der wichtigsten figurativen Bildhauer gesehen, wie z. B. Michael Croissant, Rolf Szymanski, Joannis Avramidis, Dietrich Klinge, Magdalena Abakanowicz, Eric Fischl, Per Kirkeby, Jaume Plensa, David Nash, oder Eckhard Kremers. Und im Rahmen dieser Reihe war Josephsohn der Nächste.

Mit dem damaligen Direktor in Regensburg, Dr. Pavel Liška, und Martin Schneider war schnell der Entschluss gefasst, einen gemeinsamen Katalog zu erstellen, der die Ausstellungen im Kunstforum Ostdeutsche Galerie und in der Stadtkirche in Darmstadt dokumentieren sollte. Da dieses Katalogprojekt mein Vorschlag gewesen war, habe ich dann auch die Erstellung des Ausstellungsbuches übernommen, das in 2004 erschien, mit Texten von Pavel Liška, Martin Schneider und Brigitte Herpich („JOSEPHSOHN - Zwei Ausstellungen“; ISBN 3-93543-29-X). Damals waren noch nicht viele Publikationen zu Josephsohn erschienen; diese Lücke wollten wir füllen und ihm damit eine Hommage für sein Lebenswerk an die Hand geben.

Im selben Jahr 2004 hat dann bereits die Peter Blum Gallery in New York seine Bronzen gezeigt. Heute wird sein Werk von den Galerien Felix Lehner und Hauser und Wirth vertreten, und es gibt eine relativ große Anzahl von Veröffentlichungen über ihn und seine Plastiken. In den darauffolgenden Jahren habe ich Josephsohn verschiedentlich in seinem Atelier in Zürich besucht, oder ihn bei unserem gemeinsamen Freund Martin Schneider in Darmstadt getroffen. Er hatte seit den 1960er Jahren mitten in Zürich sein Atelier, in dem er bis ins hohe Alter seine Tage mit der Arbeit an seinen Plastiken verbrachte. In dem kleinen Ateliergarten waren in diesen Jahren alle seine Werke, die damals noch nicht gegossen waren, in Gips zu sehen.

Die Güsse, denen ich dort noch als fragiles Gips-Modell begegnet war, sehe ich heute in Museen oder Ausstellungen wie dem MMK Museum Moderner Kunst in Frankfurt, wo Josephsohn von Udo Kittelmann gezeigt wurde, im Diözesanmuseum Kolumba in Köln, im Palais de Tokyo in Paris, in der Parasol Unit Foundation for Contemporary Art in London oder auf der Biennale in Venedig. Auch der damalige Direktor Rudi Fuchs zeigte Josephsohn aufgrund eines Hinweises von Günther Förg bereits in 2002 im Stedelijk Museum in Amsterdam. Dies war wohl der Anfang seiner späten Künstlerkarriere. Seither ist sein Werk in zahlreichen öffentlichen Institutionen gezeigt worden, wie dem Museum Liner in Appenzell, dem Modern Art Museum in Oxford, dem Yorkshire Sculpture Park in Wakefield, dem Hamburger Bahnhof in Berlin, und dem Lehmbruck Museum in Duisburg – um nur eine kleine Auswahl institutioneller Ausstellungen aufzuführen.

Seit auf der Armory Show 2009 in New York die Galerie Hauser und Wirth eine Einzelausstellung mit Josephsohns Kunst präsentiert hat, wird sein bildnerischer Beitrag zur Geschichte der Plastik weltweit wahrgenommen. In den darauffolgenden Jahren haben weltweit mehrere Galerien (wie die Gladstone Gallery in New York, die Galerie Laurent Godin in Paris, die Tomio Koyama Gallery in Tokio und Kyoto, und die Gallery Gavin Brown in New York, seine Werke gezeigt).

Atelierbesuch/Arbeitsweise

Eines der aussagekräftigsten Dokumente, die es über Josephsohn gibt, ist der Film von Peter Münger „Hans Josephsohn, Bildhauer“ von 1996/1997. Münger porträtierte im Übrigen auch in einem filmischen Beitrag von 1985/1991 Josephsohns Lehrer, Otto Müller. Zu der Feststellung, dass seine Künstlerkarriere im Grunde erst mit über 80 Jahren begann, kommentiert er, dass ihm eine frühere Wahrnehmung – und die daraus folgende Anerkennung – wohl zu Kopf gestiegen wären – da sei er „eigentlich der Typ dafür“. Aber in seinem (d. h. jetzigen) Alter, fügt er hinzu, sei er froh, noch jeden Tag in seinem Atelier sein zu dürfen.

Bei einem Atelierbesuch bei Josephsohn kam ich mit dem Auto aus Freiburg gefahren. Dort hatte ich gerade mit einem meiner Galeristen das Projekt einer Doppelausstellung auf der ART Karlsruhe besprochen, zu der auch ein kleiner Katalog erscheinen sollte: „Zwei Maler - Artur Stoll und Harry Meyer“. Ich kam ein wenig zu spät, und Josephsohn begrüßte mich mit Gips an den Händen, da er anscheinend die Wartezeit mit Arbeit überbrückt hatte. Ich hatte mich schon immer gefragt, wie sich manche der Strukturen in seinen Bronzen erklären ließen. In diesem Moment wurde mir sofort klar, dass diese fließenden Bewegungen im Gips, welche dann in Bronze abgebildet werden, nur mit dem Auftrag durch die bloßen Hände zu erklären sind. Ich habe ihn natürlich sofort darauf angesprochen – daraufhin zeigte er mir eine Weile, wie er beim Modellieren vorgeht.

Das Modellieren mit dem Spachtel bzw. mit der Hand erzeugt zwei höchst unterschiedliche Strukturen: Die Hand trägt in einer Art von sensibler Berührung den Gips auf, um vorhandene Strukturen zu überdecken und gleichzeitig diese in der Grundform zu erhalten und neu zu umschreiben, oder aber um dieser Grundform eine neue Richtung und Form zu geben. Josephsohn hatte auch eine Art von vorgefertigten Gipsplatten vorrätig, die er dann, mit Gips bestrichen, zum Aufbau von Volumen nutzte. Diese Platten dienten auch dazu, Plastiken, die im Entstehen waren, weiter zu entwickeln. Er zeigte mir, wenn man diese mit Gips angehefteten Platten (diese waren vielleicht Handteller groß, also ca. 12 x 18 cm, aber auch große mit vielleicht 40 x 100 cm kamen zum Einsatz) im trockenen oder halbtrockenen Zustand wieder mit einem Gipser Beil abschlug, dass sich durch diesen Prozess eine ganz eigene Struktur ergab. Eine Struktur, die auch davon „gesteuert“ wird, wie der Bildhauer die Gipsplatten mit Gips einstreicht, um sie dann anschließend anzuheften. Sein Arbeitsprozess wird immer von einer „Vorstellung“, einer Vision, bestimmt, die sich langsam, in Interaktion mit dem Prozess, entwickelt.

Ich meine, dass durch diese Arbeitsweise ein wenig das Unkalkulierbare ins Spiel kommt, das nicht Planbare, das sich von der ursprünglichen Idee oder Vorstellung wieder entfernt hat. Da spielen mannigfaltige Dinge plötzlich eine Rolle: Die Gestimmtheit des Künstlers beim Nachempfinden der Form, wenn er mit der bloßen Hand diese neu beschreibt. Oder auch der Plattenauftrag, welcher in Form und Größe nie gleich ist (es standen Platten in verschiedenen Ausmaßen zur Verfügung; manche waren ein wenig konvex, andere wieder konkav, die meisten geometrisch gerade und vermutlich in Formen gegossen – leider habe ich ihn dazu nie befragt). Beim Abschlagen entstehen Strukturen, die zwar vom Künstler gemeint sind, aber nicht bis ins letzte Detail „gewollt“. Diese werden nicht stehen gelassen, sondern in einem nächsten Schritt wiederum mit der Gips-Hand nachgeformt. In diesem – immer wiederholten – Vorgehen, darf sich die Form um jeweils ein weniges ändern, was einem gewissermaßen evolutionären, Vorgang gleichkommt. Ich vermute, dies ist eine ganz wesentliche Aneignung, da Josephsohn immer vom realen Modell ausging. Um davon eine Plastik entstehen zu lassen, ist eine Strategie notwendig, um zu einer Geltungskraft zu gelangen, die nichtsdestoweniger Anlass und Ursache – das Modell und die Person – in sich trägt und von innen heraus darstellt.

So geheimnisvoll diese Werke Josephsohns auf den ersten Blick wirken, so sehr sind sie doch in ihrer Erscheinungsform von seinem ureigenen Annäherungsprozess her zu erklären und von diesem bestimmt. Diese seine Arbeitsweise ist recht gut auf dem auf you tube veröffentlichten Film „Sculptor Josephsohn“ zu sehen, der den Künstler in seinem Atelier bei der Arbeit zeigt.

Anläuten

Telefonate mit Josephsohn sind wunderbar beschrieben in dem Text „Anläuten“ von Martin Schneider in dem von ihm und mir 2004 herausgegebenen Katalog „JOSEPHSOHN - Zwei Ausstellungen“. Bei Telefonaten mit ihm ist mir von Anfang an aufgefallen, dass es mir – hätte ich es nicht gekannt – nicht möglich gewesen wäre, sein biologisches Alter zu benennen, wenn ich ihm so zuhörte. Es war immer eine Unterhaltung wie unter gleichaltrigen Gesprächspartnern. Weder von seiner Stimmlage noch von seinem Redefluss her hätte ich einen Anhaltspunkt in dieser Richtung gehabt, da er so gut wie nie – wie ältere Menschen das häufiger tun – von „früher“, sprach, sondern meist von der Gegenwart, oder aber er erzählte von Plänen und Vorhaben, die er noch beabsichtigte, umzusetzen. Dies ist nur eines der wunderbaren Details, die mir gezeigt haben, mit welch außergewöhnlichem Menschen ich es zu tun hatte.

Als wir zum ersten Mal bei ihm zu Hause waren, um ein Abendessen einzunehmen, ist mir schnell die Abwesenheit von Raumschmuck aufgefallen. Es waren in der gesamten Wohnung nur ganz wenige Zeichnungen an den Wänden, und – in meiner Erinnerung – nur eine einzige seiner „Kopf“ Plastiken zu sehen. Auf meine Frage hin, ob er gar nichts an Plastiken oder Bildern von Freunden in der Wohnung habe, sagte er „Doch, doch, ich habe Bilder von Freunden, die ich bei Bedarf hervorhole, um sie mir zu betrachten.“ Nach dem Essen holte er auch einige dieser Kunstwerke aus einem angrenzenden Zimmer, um sie mir zu zeigen. Da keine Nägel in den Wänden waren, wurden die Werke rund um uns herum auf den Boden gestellt und nach der Betrachtung wieder verräumt. Eine Methode, die er immer so angewandt hat, um in seiner Wohnung diese einzigartige Form der Stille herzustellen.

SPA – schwimmen planschen abtauchen

Positionen zeitgenössischer Künstler aus der EMN

Künstler: Magdalena Abele, Peter Angermann, Günter Derleth, Menno Fahl, Lothar Fischer, Bernhard Maria Fuchs, Rainer Funk, Monika Gropper, Clemens Heinl, Alexandra Hiltl, Werner Knaupp, Roger Libesch, Peter Mayer, Harry Meyer, Stefanie Pöllot, Wolf Sakowski, Christina von Bitter, Franz Weidinger

Kuratorin:
Barbara Leicht M.A., Leiterin des Amtes für Kultur der Stadt Neumarkt

Zur Eröffnung des Neumarkter Schlossbads und anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Neumarkter Freibad“ zeigt die Stadt Neumarkt vom 2. April bis 1. Mai im Foyer des Historischen Reitstadels die Ausstellung „SPA –Schwimmen Planschen Abtauchen“. 18 Künstlerinnen und Künstler aus Neumarkt und der Metropolregion Nürnberg zeigen ihre ganz unterschiedlichen Positionen zeitgenössischer Kunst zum Thema „Wasser“.

02.04.2022 - 01.05.2022 Historischer Reitstadel
Residenzplatz 3
92318 Neumarkt i.d.Opf.

"Das letzte Hemd hat keine Taschen“

zum Thema Tod

17. Juli - 28. August 2022

Galerie Peter Tedden, Düsseldorf und Oberhausen

Kranhalle Oberhausen, Mühlenstr. 125, 46047 Oberhausen

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Essay von Ulrich van Loyen

Teilnehmer:
Julia Arztmann, Johannes auf der Lake, Heinz Baumüller, Natalie Bell, Andrea Bender, Ralf Fritz Berger, Anke Berßelis, Jens Buhl, Peter Clouth, Joanna Danovska, Christian Deckert, Dmitrij Dihovichnij, Björn Dressler, Birgit Feike, Klaus Geigle, Carl Hager, Robert Hartmann, Sylvie Hauptvogel, Peter Heister, Beate Höing, Frank Hoffmann, Hyun-Gyoung Kim, Sven Kierst, Michael Königer, Matthias Köster, Bart Koning, Christian Konrad, Alexia Krauthäuser, Dieter Krieg, Sybille Kroos, Kirsten Krüger, Kirsten Lampert, Monika Lang, Amanda Lear , Simone Letto, Stefan Linberg , Nino Longobardi, Martin Mele, Harry Meyer, Elisabeth Mühlen, Wolfgang Pilz, Thomas Putze, Zipora Rafaelov, Werner Reuber, Markus Reuter, Melanie Richter, Susanne Ristow, Peter Rusam , Susanne Schmidt, Wolfgang Schneider, Jan Schüler, Samuel Leser Schwarz, Dag Seemann, Ansgar Skiba, Hans-Jürgen Söffker, Anna Sokolova, Andreas Stöhr, Junior Toscanelli, Klara Virnich, Ruth Weber, Andreas Welzenbach, Ulrike Zilly

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Künstler der Galerie

Bode Galerie, Busan/Korea

Mai 2022

Teilnehmer: Max Ackermann, Alain Clément, Dietrich Klinge, Harry Meyer, Jong-Taek Woo

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WANDEL - WANDLUNG

Februar 2021 bis Oktober 2021
zur Ausstellung erscheint ein Katalog

Domschatz- und Diözesanmuseum
Leonrodplatz 4, 85072 Eichstätt

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Harry Meyer, Kinesis

Einzelausstellung, Galerie Bode, Nürnberg

 

ausstellungsansicht, Galerie Bode, NürnbergAusstellungsansicht, Harry Meyer, Kinesis, Galerie Bode, Nürnberg

Kinesis – Die Wesenheit der Bewegung

„Mit meinem Blau male ich Sterne … Aus gleichem Stoff … alles … verwandelt … in Licht in Finsternis …“ (Rose Ausländer)

„Kinesis“ nennt Harry Meyer seine jüngsten, seit 2020 entstandenen Ölgemälde – ein Terminus, der nicht auf Anhieb geläufig sein mag. Was also bedeutet „Kinesis“? Der Begriff stammt aus dem Alt-Griechischen und heißt „Bewegung“; philosophiehistorisch ist er hauptsächlich im Bezugsrahmen der aristotelischen Physik und Metaphysik sowie deren Auslegung verortet. Der Beweis für die Bewegung als solche wird durch deren Wahrnehmung erbracht – ganz einfach: es gibt sie, als Phänomen. Weit weniger klar ist, was sie eigentlich „ist“ – im aristotelischen Sinne definiert ist Bewegung insbesondere diejenige, welche als eine Veränderung von Form und Stoff gefasst wird. Bewegt oder verändert werden Substanzen, Quantitäten, Qualitäten und der Ort.

Bewegen und „bewegt werden“; verändert „werden“; aktiv und passiv – Komplexität scheint auf, simple Erklärungsmuster – offensichtlich Fehlanzeige.

Der Betrachter wendet sich, Antwort erheischend, an Harry Meyers Bilder. Zunächst jedoch tauchen noch mehr Fragen auf, allen voran: Warum ist alle Bewegung blau?

Das Blau ist die häufigste Farbe, es beherrscht die Gemälde in all seinen Tönungen und Schattierungen: blauschwarz, blaugrau, blaugrün, blaugolden, hellblau, dunkelblau. Die beiden letztgenannten Bezeichnungen sind wichtig, indem sie mit „hell“ bzw. „dunkel“ auf das „Licht“ verweisen, welches einen wesentlichen Bestimmungsfaktor der Kunst Harry Meyers ausmacht. Das Licht spielt mit und auf seinen Farbflächen, schattiert, modelliert, formt – genau: Bewegung! Die Vertiefung der Bildbetrachtung – wobei die Konnotation der „Tiefe“ hier keineswegs willkürlich ist – führt die Gedanken über das „bewegte Blau“ zu denjenigen Phänomenen der Natur, die am eindrücklichsten mit Blau in Verbindung stehen (und im Übrigen seit Anbeginn seines künstlerischen Schaffens Gegenstand der Auseinandersetzung Harry Meyers mit der Phänomenologie der Natur sind): Wasser, Meer, Himmel. Die Mannigfaltigkeit möglicher Bewegung und Bewegungsarten überwältigt. Erkennbar werden Strömungen, Wirbel, Strudel, Turbulenzen; es strömt, fließt und strahlt mit geballter Energie und Kraft – und dies gilt gleichermaßen für das Wasser wie für das Licht. „Kinesis“ eröffnet Einsichten und innere Bedeutungs-Zusammenhänge: Licht-Strahl und Wasser-Strahl; strömendes Wasser und Licht, das sich im Verströmen seiner selbst zeigt; Wasser-Wirbel und Wirbel-Sturm, aber auch ein Lichter-Meer und Lichtreflexionen im Wasser – „Kinesis“ bewegt den Betrachter, hält Sinne und Geist buchstäblich „am Laufen“.

Und genau hier und jetzt ist Einhalt zu gebieten – dem Lauf, der immer weiter geht, potentiell immer schneller wird, zu schnell möglicherweise, und infolgedessen nicht mehr kontrollierbar, nicht mehr berechenbar ist.

Von Wirbeln und Turbulenzen war vorhin die Rede; man denkt an ein vom rasenden Sturm aufgewühltes Meer, Wellenberge türmen sich, Konturen und Begrenzungen lösen sich auf. Auch wenn der den tobenden Elementen, der Bewegung in ihrer quasi maßlosen Übersteigerung, ausgesetzte Mensch vernünftigerweise weiß, dass dies ein zeitlich begrenztes Phänomen ist und ein Ende nehmen wird, so ergreift ihn dennoch im akuten Geschehen, im Ereignis der äußeren Turbulenz, eine ebensolche innere, ein Aufruhr der Seele, eine Unruhe, die ihr Gegenteil erstrebt. Ein bestimmter Bestandteil der Geistesgeschichte der „Kinesis“ wird bedeutsam: Am Beginn des Denkens findet sich, neben anderem, eine Betrachtung aller Dinge hinsichtlich des Zustandes ihrer Bewegung bzw. Bewegtheit, gefasst in die Zweiheit von Bewegung und Ruhe, wobei das eine jeweils die Abwesenheit des Anderen bedeutet und umgekehrt. Die aristotelische Philosophie, in ihrer Auseinandersetzung mit der „Kinesis“ und ihrem Gegenteil, dem Stillstand („Stasis“), kommt zu der Erkenntnis, dass – vereinfacht zusammengefasst – beide zwar Gegensätze seien, aber nur gemeinsam als Ursprung der Natur gelten könnten und in ihrem Zusammenwirken essentiell bestimmten, was Natur von allen Artefakten unterscheide: Natur wandelt sich, Artefakte werden von äußeren Einwirkungen verändert. Anders formuliert: was sich bewegt, zur Ruhe kommt, und erneut aus sich selbst heraus in Bewegung überzugehen vermag, lebt. Und weder eine ununterbrochene Bewegung, die zum Selbstzweck zu werden droht, noch ein passiver, seine Möglichkeiten ungenutzt lassender Stillstand, sind ideal. Das Dasein muss und kann sich nur im Wandel der Zustände von Bewegung und Nichtbewegung vollständig realisieren.

Wurde vorhin festgestellt, dass das „wildbewegte Blau“ die „Kinesis“-Gemälde von Harry Meyer dominiert, so bestätigt uns der Künstler die oben angeführte Erkenntnis zum Wechsel und Kreislauf von „Kinesis“ und „Stasis“, gerade indem er eine Ausnahme macht: weiße „Kinesis“. Natürlich denkt der Betrachter zuerst an Schnee und Eis, an Wind und Sturm, an Verwehungen und ihre verkrusteten Strukturen, gefrorene und angehaltene „Kinesis“. Es gibt jedoch eine weitere mögliche Sichtweise: die weiße „Kinesis“ kann für die Meerwasser-Saline stehen. Das konzentrierte „weiße Gold“ des Meeres, kristallin verfestigt, und in dieser Gestalt der ultimative Gegensatz zur permanent bewegten Wasseroberfläche, dem Wellengang mit seinem Rauschen und Toben. Das Meer erscheint geradezu versteinert, zur Erstarrung gebracht, seine Bewegung im Moment äußerster Intensität festgezurrt – wenn auch nur auf einem begrenzten und fest umrissenen Terrain. Die Salinen-Bauern, welche es vorziehen, Salz-Gärtner genannt zu werden und ihre Arbeitsstätten als Salzgärten bezeichnen, kultivieren das Meersalz und bauen es ab. Sie tun dies sorgsam, bedächtig und langsam, voller Achtung und Respekt vor der Materialität des „weißen Goldes“ aus dem Meer. „Kinesis“ und „Stasis“ – Dualismus, keine Gegnerschaft.

Harry Meyers „Kinesis“-Gemälde wurden im Verlaufe der vorliegenden Erörterung vornehmlich unter Zuhilfenahme von Begrifflichkeiten aus der antiken Philosophie beschrieben. Nun ist es wohl so, dass die „Welterklärungen“ der „alten Weltweisen“, wie sie des Öfteren genannt zu werden pflegen, mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften nicht mehr ohne Weiteres oder vollständig in Einklang zu bringen sind. Ist das niemandem aufgefallen? Hat man es einfach vergessen? Abgesehen davon, dass eine Art natürlicher Scheu davon abhält, solche Erkenntnisse auch nur als überholt, und schon gar nicht als falsch, zu bezeichnen – die Frage ist obsolet. Was die „alten“ Philosophen erforscht und erkannt haben, ist für uns bedeutsam, weil es uns auffängt, trägt und festhält – in einer Welt, die uns vielfach als aus den Fugen geraten begegnet. Dasselbe erfahren die Betrachter mit Harry Meyers Gemälden. Der Künstler setzt Bewegung, geistige Strömungen, in Bilder um, deren Farben, allen voran das Blau, eben diese Bewegung – wie auch ihr Gegenstück – vergegenständlichen. Die Farbe ereignet sich auf dem Bild. Harry Meyer verspricht das Blaue vom Himmel herunter und hält sein Versprechen – wahrhaftig.

Brigitte Herpich M.A.

Literatur:
Kreuzer, Johann, Artikel „Licht“, in: Konersmann, Ralf (Hrsg.), Wörterbuch der philosophischen Metaphern, 2. Unveränderte Auflage, Darmstadt 2008, S. 207-224
Westphal, Kristin, Artikel „Bewegung“, in: Günzel, Stephan (Hrsg.), Lexikon der Raumphilosophie. Unter Mitarbeit von Franziska Kümmerling, Darmstadt 2012, S. 54, 55
Artikel „Farbe“, in: Zedler, Johann Heinrich, Großes Vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Band 9, Leipzig und Halle 1735, Spalten 223-245

 

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Artikel mit zusätzlichen Bildern PDF

Johann-Georg Fischer Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf 2020

 

schwandorf 3x2Kopf II, 1998-2020, Öl, Kasein auf Leinwand, 20 x 18 cm

Harry Meyer wird mit dem  Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis 2020 ausgezeichnet

Künstlerhaus Marktoberdorf
Ausstellungsdauer: 28.10. - 10.01.2021


Johann-Georg Fischer Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf 2020

Im Oktober 2020 wurde mein kleinformatiges Bild „KOPF“ – entstanden 1998/2020, 20 x 18 cm, Öl / Kasein auf Leinwand – mit dem Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf ausgezeichnet. Es handelt sich hierbei um einen Kunstpreis, der bereits seit 1978 in regelmäßigen Abständen von der Stadt Marktoberdorf vergeben wird; als Erinnerung an den berühmten Rokoko-Baumeister und Sohn der Stadt.

 

Laudatio von Maya Heckelmann M. A., Direktorin des Künstlerhauses Marktoberdorf - Museum für zeitgenössische Kunst

Den diesjährigen Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis der Stadt Marktoberdorf erhält HarryMeyer aus Stadtbergen für sein Gemälde„Kopf II“ 1998-2020, Öl, Kasein auf Leinwand, 20 x 18 cm. Harry Meyers Bilder sind eine Manifestation materialisierter Farbe und zugleich vollkommen transitorisch. Aus einem Konglomerat wulstartiger Farbaufträge schält sich ein Kopf, der sich unter dem Blick des Betrachters weiter zu entwickeln scheint. Die Köpfe bilden sich quasi eigenständig aus dem Farbauftrag und entwickeln sich zu Gebilden. Es sind keine Abbilder, sondern sie generieren sich rein aus der Farbe, die durch den direkten Auftrag zur Form selbst wird. Es sind expressive Bilder, die eine Urkraft, eine nur dem Bild selbst innewohnende Energie heraufzubeschwören scheinen. Wir können mit den Augen die Furchen und Spuren verfolgen, die derPinsel hinterlassen hat und die der Farbe unendliche Möglichkeiten eröffnen,durch Licht und Reflektion die ihr eigene Qualität zu zeigen. Vor unseren Augen entfaltet sich eine Eigendynamik, die ihre Unmittelbarkeitbewahrt und dem Betrachter das stete Werden und Vergehen aller Dinge bewußtwerden lässt. Anlässlich der Überreichung des Helen –Abbott –Förderpreises im Jahre 2001 stellte Meyer im Hinblick auf seine Landschaftsgemälde fest: „Die meinen Bildern zugrundegelegte Intention ist jedoch nicht die Imitation einer erschauten Wirklichkeit, sondern die konsequente Wegführung von dort zu einer - Akzentuierung des rein Wesentlichen, zu einer Sichtbarmachung naturhafter energetischer Prozesse, letztendlich zu einer Sichtbarmachung der Idee des Lebens selbst.« (H.M.) Meyers Köpfe sind Köpfe, keine Gesichter, aus diesem Grund markieren sie das Flüchtige eines Augenblicks, wo wir Gesichtern begegnen, ohne dass sich deren Eigenheiten konkretisieren. Wer kann sich schon an die Menschen erinnern, die gemeinsam mit uns an der Supermarktkasse warten oder die vielen Gesichter, die uns in belebten Straßen entgegen kommen, für einen kurzen Moment aufleuchten und sich dann wieder in der Menge verlieren? Wir erinnern uns an Gesichter, wenn sie sich an Ereignisse koppeln -und dieses kleine Bild ist ein Ereignis–ein malerisches Ereignis. Deshalb wird dieser Kopf zu einer Seherfahrung. Ohne dass uns der Maler individuelleGesichtszüge anbietet, öffnen seine Köpfe uns den Blick in die Tiefen des Urmenschlichen und sind zugleich abstrakter Ausdruck eines malerischen Experimentierfeldes. Farbe gestaltet sich erst im Zusammenwirken mit anderen Farben. In den Werken Meyersbehauptet sie immer ihre Authentizität. Während wir nach dem Wesen des Bildes forschen und uns über seine Form Gedanken machen, ist es eigentlich reine Farbe, die nichtsbeschreibt und nichts darstellt. Dieser kleine Kopf wird durch hautfarbene Wirbel bestimmt, die mit klarem Orange, Rot und Blau und ein wenig Grün kontrastiert werden. Leonardo da Vinci hat durch Beobachtungen und vermutlich auch durch die Kenntnisse altniederländischer Kunst in einem seiner Traktate festgehalten, das sein dunklerHintergrund die Farbe nach vorne treten lässt und Gesichter so besonders plastisch wirken.

Harry Meyer hat diesen Effekt durch die reliefartig aufgetragenen Farbtöne verstärkt.Sie treffen aufeinander, vermischen sich, bilden fast schon eruptive Verwerfungen und behalten dennoch ihre Eigenständigkeit. Für den Künstler ist genau dieses Zusammenwirken der Farbmaterie und die unterschiedlichen Wirkungen, die sich durch deren verschiedene Kombinationen erzielen lassen, sein künstlerisches Interesse. Er hat nach einer handwerklichen Ausbildung zunächst Architektur studiert. Vielleichtleugnen aus diesem Grund seine Bilder niemals ihren handwerklichen Ursprung. Sie sind grundsätzlich tektonisch aufgebaut, aber zugleich organisch und beschwören die energetischen Kräfte der Natur. Ab 1993 widmet sich Meyer ganz der Malerei und bildet sich unter anderem während eines Meisterkurses bei dem amerikanischen Maler und Assemblagekünstler Frank Stella weiter - auch Stellas Werke bewegen sich gerne zwischen Malerei und Objektkunst. Die stets in Serien oder Tableaus gearbeiteten „Köpfe“ beginnt Meyer 1992. In den Jahren 1993 und 1998 entstehen Tableaus von jeweils 16 Köpfen, von 1995 bis 2001 weitere Serien. Das 1998 entstandene Tableau hat Meyer in einer 36-stündigen Tag-und Nachtarbeit auf einmal erstellt. Es sind Arbeiten, die höchst konzentriert entstehen. Er arbeitet grundsätzlich sehr zügig. Denn es muss schnell gearbeitet werden, will er die Unmittelbarkeit erhalten, die entsteht, wenn er Öl und Kasein miteinander auf Leinwand aufträgt. Unser Kopf stammt aus der Serie von 1998 und wurde 2020 überarbeitet. Harry Meyer thematisiert in seinem „Kopf II“ die vermeintlich führende Stellung der Malerei und negiert sie gleichermaßen, weil die Eigenständigkeit der Farbe als Bildmaterial bestehen bleibt und das Bild letztendlich zum Relief wird. Diese besondere Form der Bearbeitung läßt die Komposition zwischen Figuration und Ungegenständlichkeit schweben. Das hat die Jury als besonderes Qualitätsmerkmal überzeugt, den Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis 2020 an Harry Meyer zu vergeben.

Johann Georg Fischer

Johann Georg Fischer (*1673 in Oberdorf im Allgäu; † 1747 in Füssen), war zugleich Steinmetz und Baumeister, Architekt, Freskenmaler und Stuckateur. Lange stand er im Schatten seines berühmten Onkels Johann Jakob Herkomer (1652–1717), als dessen Polier er zunächst arbeitete. Herkomer hatte seine Ausbildung bei dem Augsburger Maler Johann Georg Knappich absolviert und reiste anschließend nach Italien, um einige Jahre für die Patrizierfamilie Collalto in Belluno und Venedig zu arbeiten.Herkomers maßvoller, zugleich universell einsetzbarer Formenkanon, den er an seinen Neffen und Schüler Fischer weitergab, eröffnete ihm die Möglichkeit, mit geringem Aufwand größtmögliche Wirkung zu erzielen. Die Praktikabilität seines Systems bewirkte schließlich auch die weite Verbreitung in Schwaben und Tirol durch die so bezeichnete „Füssener Schule“. Neben der Kapelle in Sameister gelten vor allem das Kloster und die Kirche St. Mang in Füssen als wesentliche Werke Herkomers, des Weiteren der Umbau der St.-Moritz-Kirche und die Barockisierung der Hl.-Kreuz-Kirche in Augsburg. Ab 1716 erbaute er die Klosterkirche der Benediktinerabtei Fultenbach (diese wurde im Rahmen der Säkularisation 1803 aufgehoben, die Kirche schließlich 1811 abgebrochen).Nach Herkomers Tod im Jahr 1717 konnte Fischer auch mit eigenen architektonischen Ideen und Arbeiten auftreten. In Innsbruck zum Beispiel musste er für den Neubau von St. Jakob zwar die bereits vorhandenen Fundamente übernehmen, änderte jedoch die Pläne entscheidend ab. Sein Bau wurde richtungsweisend für die Tiroler Barockarchitektur.Wichtige Arbeiten von Johann Georg Fischer: Neubau von St. Jakob in Innsbruck, Neues Waldburg-Zeil’sches Schloss in Kißlegg, Fürstbischöfliches Schloss in Marktoberdorf, Stifts- und Schlosskirche St. Katharina und Franziskus in Wolfegg (jetzt Pfarrkirche), Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich in Kißlegg, Klosterkirche Mariä Himmelfahrt des Franziskanerinnenklosters in Dillingen an der Donau, Pfarrkirche St. Pankratius in Sulzschneid, Choraltar für den Eichstätter Dom, Marmorepitaph für Bischof Johann Christoph von Freyberg in der Wolfgangkapelle des Augsburger Doms.

Laudatio und weitere Info zum Herunterladen

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72. Große Schwäbische Kunstausstellung

H2 Zentrum für Gegenwartskunst
im Glaspalast, Augsburg

bis Februar 2021


www.kunst-aus-schwaben.de

Land erleben

Einsichten und Ausblicke in Oberpfälzer Landschaften

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Laufzeit: 13. Sept. bis 25. Okt. 2020

Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf

Beteiligte Künstler: Miriam Ferstl, Harry Meyer, Nico Sawatzki und Olaf Unverzart, Herbert Mollwitz, Ludwig Steininger, Otto Baumann, Hannes Weikert, Alfons Bauer, Gisela Conrad, Ruthild Langhammer, Josef Georg Miller, Rupert Preissl, Rudolf Koller, Bernhard Maria Fuchs, Heinrich Glas, Peter Lang, Susanne Neumann, Thomas Rauh,

TERRA MAGICA

Mit Arbeiten von Werner Liebmann, Emil Cimiotti, Franz Baumgartner, Harry Meyer und Bruno Kurz

Laufzeit: 01. August bis 30. August 2020

Galerie Cyprian Brenner, Ecke Galerie, Elias-Holl-Platz 6, 86150 Augsburg

Harry Meyer Foto Wolfgang Mennel

Harry Meyer

Ausstellungen auf Gut Altenkamp und im Museum Eppingen

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Sommerausstellung 2020
Künstler der Galerie

gezeigt werden Bilder von: Friedel Anderson, Hans-Joachim Billib, Stefan Bräuniger, Anne Françoise Couloumy, Ulrich Gater, Ursula Jüngst, Christopher Lehmpfuhl, Celso Martínez Naves, Harry Meyer, Gabi Streile, Gabriele Vallentin, und Susanne Zuehlke

Laufzeit: 12.08.2020 – 09.09.2020

Galerie Meier Freiburg, Gerberau 4, 79098 Freiburg

"still life" - Stillleben

Wir zeigen eine Auswahl an Stillleben von: Stefan Bircheneder, Anne Carnein, Menno Fahl, Marion Eichmann, Pavel Feinstein, Matthias Garff, Kathrin Landa, Christopher Lehmpfuhl, Harry Meyer, Isabelle Roth, Dorothea Schrade, Bernd Schwarting und Patricia Waller

Laufzeit 04.09. bis 26.09.2020

Galerie Tobias Schrade, Auf der Insel 2, 89073 Ulm

OST-WEST Dialog

Woo Jong-Taek  und Harry Meyer

Laufzeit: September/Oktober 2020

Galerie & Edition Bode, Lorenzer Straße 2,90402 Nürnberg

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KATALOG
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Harry Meyer #MuseumStAfra

22x28 cm, 64 Seiten

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Harry Meyer #MuseumStAfra

Diözesanmuseum St. Afra, Augsburg
Kornhausgasse 3-5

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Harry Meyer Foto Wolfgang Mennel

Harry Meyer, Neue Arbeiten

Galerie Lüth, Husum
31.05. bis 09.07. 2020
Fontane lesen
- mach dir ein Bild davon

zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane 20.9. bis 20.10. 2019 Produzentengalerie M, Potsdam Die Brücke Kleinmachnow Kunstverein, Kleinmachnow mit Anna Arnskötter, Martin Assig, Ernst Baumeister, Andrea Baumgartl, Rainer Ehrt, Moritz Götze, Klaus Hack, Johannes Heisig, Peter Herrmann, Michael Hischer, Heike Jeschonek, Schirin Kretschmann, Volker Lehnert, Reinhard Osiander, Wolf-Dieter Pfennig, Hans Scheib, Christoph Scholz, Leo Seidel, Lothar Seruset, Bettina van Haaren, Pamona Zipser.

das große format

28. 6. bis 3.8. 2019 Ecke Galerie, Augsburg mit: Franz Baumgartner, Stefanie Ehrenfried, Moritz Götze, Klaus Hack, Janka Zöller, Burga Endhard, Rainer Kaiser, Christofer Kochs,Harry Meyer, Monika Schultes

GEGENÜBERSTELLUNG

17. 8. bis 21. 10. 2018 Kunsthaus Fürstenfeldbruck
Es erschien ein Katalog. Vorwort: Brigitte Herpich M.A. Herausgeber: Kulturstiftung Annelies und Gerhard Derrikks mit: Fritz Baer, Fritz Beherndt, Hans Best, Johannes Wilhelm von der Heide, Johann Daniel Holz, Lily Koebner-Linke, Otto Kubel, Peter Krusche, Kurt Neumeister, Harry Meyer, Ferdinand Freiherr von Reznicek, Phillipp Röth, Eugen von Ruckteschell, Ludwig von Senger, Heinrich von Zügel, u.a.

ART Fair Busan/Südkorea 2017

Bode Galerie, Nürnberg / Daegu mit: Dietrich Klinge und Pablo Picasso

Art Taipeh 2016

Bode Galerie, Nürnberg / Daegu mit Dietrich Klinge

Symposium Betzigau 2015

Es erschien ein Buch. Vorwort: Dr. Mechthild Müller-Hennig, Stephanie Hacker Verlag Tobias Dannheimer, Kempten mit: Terence Carr, Leonie Felle, Endy Hupperich, Josef Lang, Hama Lohrmann, Harry Meyer, Maximilian Moritz Prüfer, Max Schmelcher, Evelina Velkaite, Bruno Wank, Guido Weggenmann, u.a.

KIAF Korean International Art Fair, Seoul 2014

Bode Galerie Nürnberg / Daegu Mit: Benjamin Katz, Christopher Lehmpfuhl, Clemens Heinl, Dietrich Klinge, Donata Benker, Georg Baselitz, Harry Meyer, Herbert Maier, Ottmar Hörl, Peter Hermann, Gerhard Richter

Portraits
Arbeiten 1957 bis 2011
von Künstlern der Galerie 2012

Galerie Rothe Es erschien ein Katalog. Texte: Dr. Wolfgang Rothe, Martin Grzimek, Prof. Dr. Peter Anselm Riedl Herausgeber: Galerie Rothe mit: Hartwig Ebersbach, Esteban Fekete, Jürgen Goertz, Friedemann Hahn, Hort Egon Kalinowski, Joachim Kuhlmann, Harry Meyer, Hans Platschek, Hubertus von Pilgrimm, Joachim Schmettau, Bernhard Schultze.

Aller Zauber liegt im Bild

Zeitgenössische Kunst der Benediktinerabtei Maria Laach in der Sammlung Würth
2011 Museum Würth, Künzelsau
2013 Museo Würth La Rioja Agoncillo/Spanien
2016 Kulturforum Würth, Chur/Schweiz Es erschien ein Katalog im Swiridorf Verlag Texte: Reinhold Würth, C. Sylvia Weber, Pater Drutmar Cremer Herausgeberin: C. Sylvia Weber mit: Siegfried Anzinger, Klaus Arnold, Elvira Bach, Stephan Balkenhol, Walter Dahn, Felix Droese, Menno Fahl, Rainer Fetting, Günther Förg, Klaus Fussmann, Karl Otto Götz, Kuno Gonschior, Gotthard Graubner, Otto Greis, Erwin Gross, Johannes Grützke, Friedemann Hahn, Albrecht von Hancke, Thomas Hartmann, Clemens Heinl, Bernhard Heisig, Karl Horst Hödicke, Hans Jaenisch, Thomas Jessen, Clemens Kaletsch, Anselm Kiefer, Jürgen Klauke, Gustav Kluge, Werner Knaupp, Bernd Koberling, Diether Kunerth, Christopher Lehmpfuhl, Petra Lemmerz, Markus Lüpertz, Jonathan Meese, Georg Meistermann, Harry Meyer, Helmut Middendorf, Sigrid Nienstedt, Otto Piene, Klaus Rinke, Rissa, Karl Schmidt-Rottluff, Shmuel Shapiro, Hans Staudacher, Walter Stöhrer, Helmut Sturm, Norbert Tadeusz, Rosemarie Trockel, Günther Uecker, Emil Wachter, Franz Erhard Walter, Fritz Winter, Susanne Zuehlke, Bernd Zimmer, u.a.

KIAF
Korean International Art Fair, Seoul

2012 Bode Galerie Nürnberg / Daegu

East West Dialog Mit: Werner Knaupp, Harry Meyer und Christopher Lehmpfuhl - Koo Ja-Hyun, Lee U'fan und Kim Mun-Ho

Bode Galerie, Nürnberg 2012

mit: Andy Goldsworthy, Benjamin Katz, Clemens Heinl, Cony Theis, Donata Benker, Herbert Maier, Georg Baselitz, Harry Meyer, Elvira Bach, Ja-Hyun Koo, Karl Hagedorn, Mun-Ho Kim, Peter Hermann, Roger Libesch, Thomas Junghans, Tillmann Damrau, Werner Knaupp, Wolfgang Zelmer, Peter Angermann

100 Jahre 100 Bilder
Deutsche Malerei im 20. Jahrhundert

2009, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

Es erschien ein Katalog. Texte: Prof. Dr. Bernd Küster, Ursula Bode, Dr. Felix Krämer, Dr. Axel Hinrich Murken, Dr. Brigitte Schad, Dr. Gabriele Uelsberg Herausgeber: Dr. Bernd Küster mit: Max Liebermann, Max Slevogt, Wilhelm Trübner, Lovis Corinth, Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-Becker, Karl Schmidt-Rottluff, Max Beckmann, Erich Heckel, Ludwig Meidner, August Macke, Wilhelm Morgner, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Gleichmann, Otto Dix, Conrad Felixmüller, Christian Schad, Christian Rohlfs, Alfred Wais, Franz Radziwill, Karl Hubbuch, Edgar Ende, Eduard Bargheer, Fritz Winter, Rudolf Schlichter, Anton Räderscheidt, Max Ernst, Max Beckmann, Willi Baumeister, Felix Nussbaum, Karl Hofer, Carlo Mense, Georg Meistermann, Ernst Wilhelm Nay, Otto Ritschl, Fred Thieler, Bernhard Schultze, Richard Oelze, Emil Schuhmacher, Heinz Trökes, Horst Antes, Uwe Lausen, Alexander Camaro, Dieter Krieg, Friedrich Meckseper, Klaus Fußmann, Dieter Asmus, Peter Nagel, Gerhard Richter, Johannes Grützke, Peter Angermann, Uwe Bremer, A.R. Penck, Norbert Tadeusz, Rainer Fetting, Friedemann Hahn, Bernhard Heisig, Michael van Ofen, Jörg Immendorf, Walter Dahn, Wolf Vostell, Volker Stelzmann, Walter Libuda, Thomas Hartmann, Johannes Grützke, Jörg Herold, Hubertus Giebe, Heinz Mack, Raimund Girke, C.O. Paeffgen, Harry Meyer, u.a.

Magie der Farbe
Pastose Malerei, Farbkörper, Farbräume, 2009

Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück
Es erschien ein Ausstellungskatalog. Texte: Marike van der Knaap M.A., André Lindhorst, Dr. Andreas Vohwinckel, Prof. Dr. Peter Anselm Riedl, Rüdiger Heinze, u.a. mit: Bram Bogart, Jan de Beus, Stefan Gritsch, Justus Jahn, Zebedee Jones, Werner Knaupp, Dieter Krieg, Eugène Leroy, Matthias Lutzeyer, Harry Meyer, Adolphe Monticelli, Erik Oldenhof, Marie Jose Robben, Patrick Rohner, Jochen Schambeck, Bernd Schwarting, Rainer Splitt, ‚Michael Toenges, Kees van Bohemen, Theo Wolvecamp, u.a.

Perspektive Landschaft
Aktuelle Positionen der Landschaftsmalerei, 2009

Schloß Achberg 2010 Kunstverein Augsburg Es erschien ein Ausstellungskatalog Texte: Dr. Christian Bauer, Doris Blübaum M.A., Dr. Wibke von Bonin, Dr. Thomas Hirsch, Dr. Herbert Köhler, Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Dr. Christiane Vielhaber Herausgeber: Dr. Kai-Michael Sprenger mit: Michael Bach, Franz Baumgartner, Ronald Franke, Harald Reiner Gratz, Werner Knaupp, Jan Kromke, Christopher Lehmpfuhl, Werner Liebmann, Harry Meyer, Sigrid Nienstedt, Andreas Scholz, Bernd Zimmer.

MENSCHENBILDER
2. Biennale der Zeichnung 2006

Kunstverein Eislingen Es erschien ein Katalog. Texte: Michael Hübl und Dr. Franz Träger Herausgeber: Kunstverein Eislingen mit: Martin Assig, Holger Bunk, Marlene Dumas, Andreas Grunert, Afred Hrdlicka, Christofer Kochs, Volker Lehnert, Joan Linder, Markus Lörwald, Herbert Nauderer, Danica Phelps, Carol Rama, Eun Nim Ro, Cornelia Schleime, Yolanda Tabanera, Raimund Wäschle, Danielle Zimmermann, u.a.

DER BERG 2002

Heidelberger Kunstverein Es erschien ein Buch im Kehrer Verlag Heidelberg Texte: Prof. Dr. Matthias Bleyl, Dr. Anette Frese, Prof. Hans Gercke, Brihitte Herpich M.A. Dr. Christmut Präger u. a. Herausgebeber: Hans Gercke mit: Carl Spitzweg, Eugen Bracht, Giovanni Giacometti, Giovanni Segantini, Gabriele Münter, Ferdinand Hodler, Philipp Bauknecht, Hermann Scherer, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Alexander Kanoldt, Otto Modersohn, Paul Klee, Erich Heckel, Johannes Itten, Joseph Beuys, Herbert Brandl, Axel Brandt, Marcel Broodthaers, Heinz Butz, Emil Cimiotti, Ugo Dossi, Ralph Fleck, Naoya Hatakeyama, Stephan Huber, Anish Kapoor, Dani Karavan, Werner Knaupp, Karin Kneffel, Bernd Koberling, Thomas Kohl, Sven Kroner, Nino Mafatti, Wolfgang Mattheuer, Michael Munding, Not Vidal, Leta Peer, Helmut Pfeuffer, Sigmar Polke, Arnulf Rainer, Gerhard Richter, Dieter Roth, Gerhard Riessbeck, Helmut Schober, Emil Schuhmacher, Ansgar Skiba, Klaus Staek, Gabi Streile, Ernesto Tatafiore, Günter Uecker, Timm Ulrichs, Holger Walter, Andy Warhol, Willi Weiner, Dorothee von Windheim, Heinz Zander, Bernd Zimmer, u.a.

Eine Bilanz
14. Nationale der Zeichnung 2001

Atelier-Galerie Oberländer in der Toskanischen Säulenhalle in Augsburg Es erschien ein Ausstellungs Katalog. Text: Dr. Gode Krämer, Konrad Oberländer und Dr. Franz Träger Herausgeber Konrad Oberländer und Dr. Gode Krämer Mit: Hans Matthäus Bachmayer, Bernd Berner, Georg Baselitz, Franz Bernhard, Georg Bernhard, Andreas Bindl, Karl Bohrmann, Peter Bömmels, Jürgen Brodwolf, Tillmann Damrau, Hartwig Ebersbach, Barbara Ehrmann, Lothar Fischer, Franek, Klaus Fussmann, Galli, Harald Gratz, Klaus Hack, Johannes Hewel, Franz Hitzler, Ulrike Hogrebe, Werner Knaupp, Axel Krause, Walter Libuda, Georg Meissner, Michael Morgner, Max Neumann, Erwin Pfrang, Heike Pillemann, Christian Riebe, Helmut Rieger, Sybille Schlageter, Michael Schoenholtz, Rudi Tröger, Max Uhlig, Richard Vogl, Steffen Volmer, Vóre, Willi Weiner, u.a.

Bildnis Schädel Maske
11. Nationale der Zeichnung 1996

Atelier-Galerie Oberländer in der Toskanischen Säulenhalle in Augsburg Es erschien ein Ausstellungs Katalog Text Dr. Franz Träger Herausgeber Konrad Oberländer und Dr. Gode Krämer Mit: Rolf Altena, Hans Matthäus Bachmayer, Wolfgang Bier, Jürgen Brodwolf, Hede Bühl, Christine Colditz, Michael Croissant, Friedrich Einhoff, Friedemann Hahn, Johannes Heisig, Burkhard Held, Johannes Hewel, Franz Hitzler, Ulrike Hogrebe, Christofer Kochs, Eckhard Kremers, Gero Künzel, Werner Maier, Herbert Nauderer, Siegfried Neuenhausen, Max Neumann, Carsten Nicolai, Joachim Palm, Helmut Rieger, Heike Ruschmeyer, Joachim Schmettau, Max Uhlig, Karl Veitz, Axel Vater, Manfred Vogel, Steffen Vollmer

Harry Meyer Foto Wolfgang Mennel

Harry Meyer, Josef Lang

14.9. - 19.10.2019
Kunstarkaden Kempten
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71. Große Schwäbische Kunstausstellung

H2 Zentrum für Gegenwartskunst
im Glaspalast, Augsburg

bis 2. Februar 2020

www.kunst-aus-schwaben.de

Internationale SUMUK Biennale für Handzeichnung, 2018

"Asks Yesterday, Answers Tomorow"


Orte:
Culture and Art Center, Nojeokbong - Art Park Museum, Coastal Ferry Terminal - Gallery, Mokpo/Südkorea
Traditional Art Museum/Ullimsanbang, Geumbong Museum of Art, Oksan Art Museum, Jindo/Südkorea
Veranstalter:
Jeollanamdo Culture Foundation, Kultusministerium Südkorea


Dauer:
1. September bis 31. Oktober 2018
zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Katalog

 

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